_ Irrlevante Ohrgeräusche unterdrückt das Gehirn in der Regel, wodurch sie meist unbemerkt bleiben. Bei akuten Hörschäden, Kiefergelenksverspannungen oder Stress kann es jedoch dazu kommen, dass sich diese Störsignale als Tinnitus bemerkbar machen, so Dr. Uso Walter, Facharzt für HNO, Duisburg.

Hinzu kommt, dass Tinnitus per se Stress auslöst, berichtete Walter. Das wiederum verstärkt den Tinnitus — es kommt zu einem Teufelskreis.

Multimodale Therapie gegen Ohrgeräusche

Mehrere Ansätze helfen dabei, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Zur Stressreduktion werden Entspannungsverfahren, eine kognitive Verhaltenstherapie und akustische Therapien eingesetzt. Dadurch kann die innere Einstellung des Patienten zu seinem Tinnitus so verändert werden, dass ihn die Erkrankung weniger belastet. Wichtig ist auch, den Patienten über die meist harmlosen Ursachen des Tinnitus zu informieren, riet Walter. Dadurch verliert die Erkrankung ihren Schrecken.

Besteht eine akute Erkrankung des Ohrs, wie z. B. ein Hörsturz oder ein Schalltrauma, kann Kortison eingesetzt werden. Bei schon länger bestehenden Beschwerden oder Tinnitus ohne akuten Innenohrschaden wirkt Kortison laut Walter jedoch nicht.

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Wird der Stress zu groß, kann das Gehirn irrelevante Ohrgeräusche nicht mehr ausblenden.

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In diesen Fällen kann der Spezialextrakt EGb761 (Tebonin®) helfen. Der Ginkgo-biloba-Extrakt verbessert die Mikrodurchblutung des Innenohrs, wirkt durch einen antioxidativen Effekt neuroprotektiv und verbessert die neuronale Plastizität, so Walter.