Eine Depression ist bei Patienten, die sich einer Aortenklappenintervention unterziehen, kein gutes Zeichen: Die Sterberate im ersten Jahr nach dem Eingriff ist um das Zwei- bis Dreifache erhöht.
_ Herzkranke haben bekanntlich eine relativ schlechte Prognose, wenn sie zusätzlich unter einer Depression leiden. Als Gründe werden eine schlechte Compliance, ein ungesunder Lebensstil, aber auch proentzündliche Auswirkungen eine überaktiven Stressachse diskutiert.
Dass auch Patienten mit Herzklappenersatz deutlich früher sterben, wenn sie zusätzlich trübe gestimmt sind, haben nun Forscher vom Jewish General Hospital in Montreal gezeigt. Teilnehmer der sog. FRAILTY-AVR (Frailty Aortic Valve Replacement)-Studie waren 1.035 Menschen mit einem Durchschnittsalter von 81 Jahren, die sich einer TAVI oder einer Op. zum Klappenersatz unterzogen. Erfasst wurde eine Depression mit einer Kurzversion der „Geriatric Depression Scale (GDS)“. Die GDS besteht in dieser Form aus fünf Fragen, etwa „Fühlen Sie sich hilflos/gelangweilt/wertlos/unzufrieden?“. Werden mindestens zwei Fragen bejaht, wird von einer Depression ausgegangen.
Zu Beginn der Studie und zum Zeitpunkt des Eingriffs zeigte knapp ein Drittel der Befragten Hinweise auf eine Depression, nur 89 (9%) hatten jedoch eine Depressionsdiagnose. Einen Monat nach dem Eingriff waren 7,4% der Patienten mit depressiven Symptomen gestorben, aber nur 3,0% der Patienten ohne Anzeichen einer Depression. Wurden Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen und Gebrechlichkeit berücksichtigt, lag die Sterberate bei den Depressiven immer noch etwa doppelt so hoch (Odds Ratio, OR = 2,2). Eine depressive Stimmung erwies sich sogar als einziger unabhängiger Faktor für das vorzeitige Ableben.
Literatur
Drudi LM et al. JAMA Cardiol, online 17. Januar 2018
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mut Depression verschlechtert Prognose. MMW - Fortschritte der Medizin 160, 22 (2018). https://doi.org/10.1007/s15006-018-0412-5
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