In einem Risikokollektiv für Vorhofflimmern wird die Herzrhythmusstörung bei Einsatz eines EKG-Pflasters für knapp zwei Wochen deutlich häufiger entdeckt als bei Standardversorgung.
_ EKG-Pflaster, die Ein-Kanal-EKGs aufzeichnen, kommen derzeit in einer ganzen Reihe prospektiver klinischer Studien zum Einsatz, bei denen es darum geht, Vorhofflimmern zu entdecken. Auf der Jahrestagung des ACC in Orlando wurden die Ergebnisse der mSToPS-Studie vorgestellt, in der das Zio-Pflaster von iRhythm verwendet wurde. 1.732 Probanden mit moderat erhöhtem Risiko für Vorhofflimmern (CHA2DS2-VASc-Score median 3 Punkte) nahmen an der Studie teil. Sie wurden per Post und Telefon über die Health Maintenance-Organisation Aetna rekrutiert.
Die Patienten wurden mit einer doppelt so großen Anzahl bzgl. Alter, Geschlecht und Risikoprofil vergleichbarer Probanden gematcht, die kein Pflaster zugeschickt bekamen. Das Pflaster wurde im Mittel zwölf Tage getragen. Primärer Endpunkt war die Inzidenz von Vorhofflimmern nach einem Jahr.
Diese betrug in der Interventionsgruppe 6,3%, in der Kontrollgruppe 2,3%. Vorhofflimmern wurde also annähernd dreimal so oft entdeckt, wenn das Pflaster einmalig für ein bis zwei Wochen getragen wurde.
Bei einem Teil der Patienten zogen die Ärzte daraus auch Konsequenzen: 5,4% der Patienten in der Interventionsgruppe, aber nur 3,4% in der Kontrollgruppe waren am Ende der Studie oral antikoaguliert. Und 0,8% bzw. 0,3% der Patienten nahmen antiarrhythmische Medikamente. Diese Unterschiede waren jeweils statistisch signifikant.
Literatur
67. Jahrestagung des American College of Cardiology (ACC) , 10.–12. März 2018, Orlando
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Grätzel, P. EKG-Pflaster verdreifacht Detektionsrate von Vorhofflimmern. MMW - Fortschritte der Medizin 160, 17 (2018). https://doi.org/10.1007/s15006-018-0354-y
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