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Leichnam einer 82-Jährigen, die totenstarren Arme gen Himmel gerichtet.

© C. Schenk

_ Sie werden als ärztlicher Notdienst zu einer Leichenschau gerufen. Die verstorbene Person ist Ihnen unbekannt. Die anwesenden Polizisten erklären Ihnen, dass es sich um die Leiche einer 82-jährigen Frau handelt, die vor drei Tagen zuletzt lebend gesehen wurde. Angehörige hätten die Polizei verständigt, nachdem sie keinen Kontakt mehr zu der alten Dame bekommen hätten. Das sehr gepflegte Wohnhaus zeigte sich bei Eintreffen der Beamten ordnungsgemäß verschlossen, es fanden sich keine Hinweise auf Einbruch oder Ähnliches. Der zuständige Hausarzt ist urlaubshalber nur telefonisch zu erreichen und berichtet über eine KHK sowie über eine Herzinsuffizienz.

Sie finden im Schlafzimmer den bis zum Hals zugedeckten, komplett totenstarren Leichnam auf dem Rücken liegend mit beiden Armen frei gen Himmel gereckt. Wie erklären Sie die ungewöhnliche Leichenauffindesituation?

Welche Diagnose würden Sie stellen?

A) Schreckstarre bei Abwehrhandlung im Rahmen eines Tötungsdeliktes

B) Postmortale Autorotation

C) Tod im Rahmen eines religiösen Rituales („Himmelsanbeter“)

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