Auch Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom (RRMM) und hohem zytogenetischen Risiko profitieren von der Hinzunahme des Anti-CD38-Antikörpers Daratumumab zur Rezidivtherapie. Das zeigte die CASTOR-Studie. Die Patienten wiesen ein signifikant längeres progressionsfreies Überleben (PFS) bei Therapie mit Daratumumab plus Bortezomib und Dexamethason (D-Vd) im Vergleich zu Vd allein auf.

Eine Subgruppenanalyse bestätigt das jetzt auch für Patienten mit hohem zytogenetischen Risiko, bestimmt in der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) und/oder bei Testung des Karyotyps. Ein hohes zytogenetisches Risiko war definiert als ein Vorliegen der Translokationen t(4;14) und/oder t(14;16) sowie eine Deletion del17p allein oder in Kombination mit den vorgenannten Veränderungen. Insgesamt waren in der CASTOR-Studie 498 Patienten randomisiert den beiden Behandlungsgruppen D-Vd und Vd zugeordnet worden. 40 Patienten (16 %) in der D-Vd-Gruppe und 35 Patienten (14 %) in der Vd-Gruppe entsprachen der zytogenetischen Hochrisikokategorie.

Die mediane Nachbeobachtungsdauer betrug 40,0 Monate. Bei Patienten ohne Hochrisikozytogenetik verlängerte die Addition von Daratumumab das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant: Mit D-Vd lag es bei 16,6 Monaten, mit Vd bei 6,6 Monaten (Hazard Ratio [HR] 0,26; p < 0,0001). Auch das PFS von Patienten mit hohem zytogenetischen Risiko war mit Daratumumab signifikant verlängert: Es betrug mit D-Vd 12,6 Monate und mit Vd 6,2 Monate (HR 0,41; p = 0,0106).

D-Vd wurde von Patienten mit hohem zytogenetischen Risiko ebenso gut wie von der gesamten CASTOR-Studienpopulation vertragen.

Weisel K et al. Daratumumab, bortezomib, and dexamethasone in relapsed or refractory multiple myeloma: subgroup analysis of CASTOR based on cytogenetic risk. J Hematol Oncol. 2020;13(1):115.