Nach jahrelanger therapeutischer Stagnation läutete die Immuntherapie auch beim kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) einen Wandel ein: Die Addition von Durvalumab zur platinbasierten Erstlinien-Chemotherapie führte erstmals zu einem signifikant längeren Gesamtüberlebens (OS).

Zwar sprechen Patienten mit fortgeschrittenem SCLC initial gut auf eine Doublette mit Etoposid/Platin (EP) an, werden aber meist rasch progredient. "Daher ist der therapeutische Bedarf bei diesem Tumor hoch", konstatierte Christian Grohé, Berlin. Erste Ergebnisse zur Immuncheckpointinhibition (ICI) sorgten auch beim SCLC für neue Hoffnung. So führte etwa in der Studie CASPIAN die Addition von Durvalumab (Imfinzi®) zur EP-Doublette zu einer signifikanten Verlängerung des OS um gut zwei Monate (12,9 vs. 10,5 Monate; p = 0,0032). [Paz-Ares L et al. J Clin Oncol. 2020;38(suppl): Abstr 9002]. In der Phase-III-Studie waren 805 Patienten mit einem SCLC im fortgeschrittenen Stadium (ED; extensive disease) randomisiert mit Chemotherapie (EP über ≤ 6 Zyklen oder 4 Zyklen EP plus Durvalumab bzw Durvalumab/Tremelimumab) behandelt worden. In den experimentellen Armen wurde zudem Durvalumab als Erhaltungstherapie weiter verabreicht.

Die Daten der CASPIAN-Studie führten zur Zulassung von Durvalumab in Kombination mit EP und als anschließende Erhaltungstherapie für die Erstlinientherapie des ED-SCLC.

Virtuelle Pressekonferenz "Zulassungserweiterung von IMFINZI® für ED-SCLC: Verbesserte (Über-) Lebensperspektiven für Patienten in der Erstlinientherapie", 30. September 2020; Veranstalter: AstraZeneca