Worauf gründet der Ansatz, beim RCC TKI und CPI zu kombinieren?

Was könnte grundsätzlich dafür sprechen, in der Behandlung des klarzelligen Nierenzellkarzinoms (RCC) Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) und Checkpointhemmer (CPI) zu kombinieren? Gunhild von Amsberg, Hamburg, diskutierte in diesem Zusammenhang u. a. Folgendes:

  • TKI ließen Tumorzellen absterben, was die Präsentation von (immunogenen) Antigenen erhöhe.

  • TKI könnten die Vaskularisierung und Sauerstoffversorgung im Tumor günstig beeinflussen, was wiederum die Hemmung von Immunzellen im Tumormikromilieu lockern könne.

Von Amsberg verwies u. a. auf die Daten aus der Studie KEYNOTE-426 [Rini BI et al. N Engl J Med. 2019;380(12):1116-27]. In dieser Phase-III-Studie wurden 861 Patienten mit unbehandeltem, fortgeschrittenem RCC entweder mit einem TKI plus CPI (Axitinib/Pembrolizumab) oder mit einem TKI (Sunitinib) allein behandelt. Die geschätzte 1-Jahres-Überlebensrate betrug nach einem medianen Follow-up von 12,8 Monaten unter Axitinib/Pembrolizumab (Keytruda®) 89,9 % und 78,3 % unter Sunitinib allein (Hazard Ratio [HR] für Tod 0,53 %; p < 0,0001). Dieser Vorteil sei in allen Subgruppen beobachtet worden - auch bei Patienten, deren Tumoren kein PD-L1 ("programmed cell death-ligand 1") exprimieren, berichtete von Amsberg. "Das heißt: das ist tatsächlich eine Behandlung, die man prinzipiell allen [RCC-]Patienten anbieten kann, die im metastasierten Setting bei Erstdiagnose bei Ihnen vorstellig werden", freute sich die Onkologin.

Symposium: "Immunonkologische Therapien heute und in der Zukunft: Nierenzellkarzinom und gastrointestinale Tumoren", anlässlich des DKK 2020, Berlin, 20. Februar 2020; Veranstalter: MSD Sharp & Dohme