Ein Kolorektalkarzinom mit hoher PD-L1-Expression deutet auf eine ungünstige Prognose: Die Lebenszeit ist verkürzt, ebenso das krankheitsfreie Überleben. Das zeigte eine Metaanalyse über zwölf Studien mit ingesamt 4.344 Patienten.

Acht Studien lieferten Daten zum Gesamtüberleben. Diese ergaben unterm Strich einen signifikanten Nachteil für Patienten mit erhöhter PD-L1-Expression: Die Wahrscheinlichkeit für ein kürzeres Gesamtüberleben war bei ihnen um 47 % höher. Allerdings fanden die Forscher auch eine hohe Heterogenität. So war in der großen Schweizer Studie mit 1.420 Patienten und Mismatch-Reparatur-kompetenten Tumoren die Wahrscheinlichkeit für ein kürzeres Gesamtüberleben signifikant um 15 % reduziert, wenn eine hohe PD-L1-Expression nachgewiesen werden konnte — solche Patienten lebten also länger. Eine kleine chinesische Studie sprach ebenfalls für einen Vorteil bei hoher PD-L1-Expression, in den übrigen sechs Studien ergab sich ein zumeist signifikanter Nachteil für Patienten mit PD-L1-positiven Tumoren.

Ein ähnliches Bild zeigte sich mit Blick auf das rezidivfreie und das krankheitsfreie Überleben: Auch war die Wahrscheinlichkeit für eine kürzere Überlebenszeit bei PD-L1-positiven Patienten um 47 % erhöht. Die Befunde hingen teilweise auch von den PD-L1-Grenzwerten ab: Wurden alle Patienten mit über 5 % PD-L1-positiven Zellen als positiv bewertet, verschwand die Heterogenität fast komplett, allerdings waren die Resultate dann nicht mehr signifikant. Darüber hinaus ging eine hohe PD-L1-Expression mit einem ungünstigen Tumorstadium, aber einer geringeren Gefäßinvasivität einher.