Bei triple-negativem Mammakarzinom ist ein homologer Rekombinationsmangel (HRD) ein Prädiktor für das pathologisch vollständige Ansprechen (pCR), wenn Carboplatin der neoadjuvanten Therapie hinzugefügt wird. Das zeigte eine Studie mit 588 Patientinnen. Sie wurden auf Paclitaxel plus nicht pegyliertes liposomales Doxorubicin (PM) oder PM plus Carboplatin (PMCb) randomisiert. Die mediane Beobachtungsdauer betrug 47,3 (Spanne 1,7–62,8) Monate.

Nur bei Patientinnen mit triple-negativem Tumor zeigte sich nach der Therapie mit PMCb eine bessere Rate für das krankheitsfreie 3-Jahres-Überleben als nach PM (86,1 vs. 75,8 %; Hazard Ratio [HR] 0,56; p = 0,022). Die Rate für das 3-Jahres-Gesamtüberleben betrug 91,9 versus 86,0 %; dieser Unterschied war nicht signifikant (HR 0,60; 95 %-Konfidenzintervall 0,32–1,12). Bei 70,5 % der triple-negativen Tumoren fand sich ein HRD-positiver Befund, davon in 60,3 % der Fälle ein hoher HRD-Score ohne BRCA-Mutationen. HRD erwies sich als unabhängiger Prädiktor für die pCR (ypT0 ypN0) (Odds Ratio [OR] 2,60; p = 0,008).

Die Zugabe von Carboplatin zu PM steigerte bei HRD-positiven Tumoren die pCR-Rate signifikant (33,9 vs. 63,5 %; p = 0,001), jedoch nur marginal bei HRD-negativen Tumoren (20,0 vs. 29,6 %; p = 0,540). Die pCR-Raten waren bei Patientinnen mit hohem HRD-Score ohne BRCA-Mutation unter PMCb signifikant höher als unter PM (63,2 vs. 31,7 %; OR 3,69; p = 0,005). Die krankheitsfreien Überlebensraten verbesserten sich durch die Zugabe von Carboplatin sowohl bei HRD-negativen (HR 0,44; p = 0,086) als auch bei HRD-positiven Tumoren (HR 0,49; p = 0,059).