Eine Prophylaxe mit dem direkten oralen Antikoagulans (DOAK) Apixaban konnte das Risiko für thromboembolische Ereignisse bei Patienten mit aktiven Malignomen signifikant reduzieren. Dafür kam es im Vergleich zu Placebo häufiger zu schweren Blutungen, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Krebspatienten haben ein erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (VTE). Eine parenterale Thromboseprophylaxe wird in den Leitlinien jedoch nicht routinemäßig empfohlen, da die absolute Risikoreduktion mäßig ausfällt und eine parenterale Thromboseprophylaxe darüber hinaus mit einem erhöhten Blutungsrisiko, hohen Kosten und der Unannehmlichkeit täglicher Injektionen verbunden ist. Die Leitlinien der American Society of Hematology (ASH) empfehlen für Patienten mit aktiven Neoplasien niedermolekulares Heparin (NMH) oder als zweite Wahl Acetylsalicylsäure. Ob DOAK in dieser Indikation sicher und effektiv wären, war bislang unbekannt.

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Das Risiko für venöse Thromboembolien ist bei Krebspatienten erhöht.

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In einer randomisierten, doppelblinden Studie mit 563 Patienten wurde die Effektivität des direkten Faktor-Xa-Inhibitors Apixaban (2,5 mg zweimal täglich) zur Thromboseprophylaxe untersucht. Diese Patienten begannen gerade die Chemotherapie und hatten ein mittleres bis hohes Risiko für VTE (Khorana-Score ≥ 2).

Während des Beobachtungszeitraums von 180 Tagen kam es unter Apixaban weniger als halb so häufig zu VTE wie unter Placebo (4,2 vs. 10,2 %; p < 0,001). Tiefe Beinvenenthrombosen traten unter Apixaban seltener auf als unter Placebo (2,4 vs. 4,4 %), ebenso Lungenembolien (1,7 vs. 5,8 %). Dafür verdoppelte sich die Rate schwerer Blutungsereignisse (3,5 vs. 1,8 %; p = 0,046).