Innerhalb der Gruppe diffuser großzelliger B-Zell-Lymphome (DLBCL) gibt es eine molekular hochgradige Gruppe (MHG) mit besonders aggressivem Krankheitsverlauf. Patienten mit MHG könnten womöglich von einer intensivierten Chemotherapie oder neuen zielgerichteten Therapien profitieren. Das zeigte eine retrospektive Untersuchung von 928 DLBCL-Patienten, bei denen in der REMoDL-B-Studie die Addition von Bortezomib zur Standardtherapie mit Rituximab plus Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednison (R-CHOP bzw. RB-CHOP) geprüft wurde. Verglichen wurde die prognostische Signifikanz von MHG mit der existierender Biomarker. Dafür wurden Proben von 360 Patienten mithilfe von Fluoreszenz-Hybridisierungsassays auf MYC-, BCL2- und BCL6-chromosomale Rearrangements getestet sowie 355 Proben mittels immunhistochemischer Gewebemikroarrays auf MYC- und BCL2-Proteinexpression.

Die MHG-Gruppe umfasste 83 (9 %) Patienten. MYC-Rearrangement- und Double-Hit-Gruppen kamen überdurchschnittlich häufiger bei den Patienten der MHG-Gruppe vor. Die Genexpressionsanalyse erbrachte einen proliferativen Phänotyp mit einer Nähe zu Zentroblasten.

Die Rate für das progressionsfreie Überleben (PFS) betrug — 36 Monate nach der R-CHOP-Therapie — in der MHG-Gruppe 37 %, bei den übrigen Patienten 72 %. Im RB-CHOP-Arm gab es in der MHG-Gruppe einen nicht signifikanten Trend für eine Verbesserung mit einer 3-Jahres-PFS-Rate von 58 %. Dies ging vermutlich auf eine positive Wirkung von Bortezomib zurück (p = 0,08). Bei Double-Hit-Lymphomen ohne MHG-Signatur bestand keine schlechtere Prognose als bei anderen Formen.