Mit dem Oncotype DX® Breast Recurrence Score (RS) steht ein Test zur Abschätzung des Rezidivrisikos beim Hormonrezeptor(HR)-positiven Brustkrebs und zur Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie zur Verfügung. Mit PONDx wurde 2015 ein Programm aufgelegt, um den Test unter Alltagsbedingungen zu evaluieren. Bisherige Daten von > 2.600 Patientinnen verdeutlichen, dass in 43 % der Fälle auf Basis der Testergebnisse auf eine Chemotherapie verzichtet werden konnte. Bei 12 % war ein Benefit der Chemotherapie wahrscheinlich, d. h. diese Frauen wären bei alleiniger endokriner Behandlung vermutlich untertherapiert worden. Jetzt gibt es britische Daten von knapp 600 Frauen mit HR-positivem nodalpositivem Brustkrebs (N1-3), die ebenfalls dafür sprechen, dass der RS-Test oftmals zu einer Änderung der Therapieempfehlungen führt [Battisti NML et al. Breast 2019;44(S1-S14):Abstr P007]: Vor der RS-Testung wurde bei 69,9 % der Frauen sowohl eine Chemo- als auch eine endokrine Therapie als indiziert betrachtet. Nach der Testung wurde dieses Vorgehen jedoch nur noch in 27,7 % der Fälle als gerechtfertigt angesehen. Damit wären 66,1 % der Frauen ohne den RS-Test vermutlich übertherapiert worden, kommentierte Nicolò Battisti, Sutton, Großbritannien. Bei 13,1 % der Patientinnen, die ursprünglich nur endokrin behandelt werden sollten, wurde auf Basis des RS-Tests eine Chemo- plus endokrine Therapie empfohlen; hier hatte also die Gefahr der Untertherapie bestanden. Damit hat das PONDx-Programm den Stellenwert des Oncotype DX® RS für die adjuvante Therapieentscheidung im klinischen Alltag auch bei nodalpositiven Frauen untermauert, resümierte Battisti.