Die Einnahme von Betablockern (BB) verbesserte das progressionsfreie Überleben (PFS) vor allem bei Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs und Patientinnen, die erst in der Studie mit der Einnahme begannen. Das ist das Ergebnis einer retrospektiven Analyse von Daten der multinationalen doppelblinden Phase-III-Studie ROSE/TRIO-012.

In dieser Studie waren 1.144 Patientinnen mit HER2-negativem fortgeschrittenem Brustkrebs randomisiert mit Docetaxel ± Ramucirumab behandelt worden. 153 (13 %) Patientinnen nahmen BB ein, davon 62 % schon vor der Studienteilnahme, die übrigen 38 % erst danach. 71 % der Patientinnen, die BB einnahmen, wurden in den Ramucirumab-Arm randomisiert. Die mediane Einnahmedauer betrug 147 Tage, die häufigsten Indikationen für die Verschreibung waren Hypertonie (70 %), koronare Herzkrankheit (12 %), Arrhythmien (10 %) und Herzinsuffizienz (1 %).

Das mediane PFS war bei den Patientinnen, die BB einnahmen, länger als bei den Patientinnen ohne BB (10,3 vs. 8,3 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,81; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,66–0,99; p = 0,038).

Noch einmal besser war das PFS bei denjenigen, die erst nach Studienbeginn mit der Einnahme von BB begonnen hatten (15,5 vs. 8,3 Monate; p < 0,001). Patientinnen mit triple-negativen Tumoren profitierten besonders: Bei ihnen betrug das mediane PFS unter BB 13,0 Monate verglichen mit 5,2 Monaten ohne BB (HR 0,52; 95 %-KI 0,34–0,79; p = 0,002). Hingegen gab es keinen Vorteil durch BB bei Patientinnen mit Hormonrezeptor(HR)-positiver Erkrankung (10,1 vs. 9,8 Monate; HR 0,93; 95 %-KI 0,74–1,16; p = 0,509).

In der Multivarianzanalyse waren der HR-Status (p < 0,001) und der Therapiearm (p = 0,017) mit dem PFS assoziiert. Zwischen dem Therapiearm und der Einnahme von BB gab es keine Interaktion (p = 0,637).

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Eine der Hauptindikationen für Betablocker: die Blutdrucksenkung. In einer aktuellen Analyse ging deren Einnahme auch mit einem besseren PFS bei Brustkrebs einher.

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Keine relevanten Unterschiede zwischen der BB-Gruppe und der nicht-BB-Gruppe gab es im Gesamtüberleben oder der generellen Responserate.