Erfolgt die Bestrahlung nach Resektion von Hirnmetastasen als stereotaktische Strahlentherapie (SBRT), schont das die Kognition der Betroffenen besser als eine Ganzhirnbestrahlung (WBRT) — bei vergleichbarem Effekt auf das Überleben. Das ist das Ergebnis einer randomisierten kontrollierten Phase-III-Studie (n = 194; 48 Zentren in den USA und Kanada), die ein Team der Mayo-Klinik in Rochester, MN/USA, durchgeführt hat. Die Patienten hatten meist eine einzige Metastase (77 %) und nach der Operation eine Resektionshöhle < 5 cm. Mit einem Anteil von fast 60 % wurde bei den meisten Patienten als Primärtumor ein Lungenkarzinom diagnostiziert. Die Resektionshöhle wurde entweder stereotaktisch einmalig mit 12–20 Gy bestrahlt oder die Patienten erhielten eine WBRT mit einer Gesamtdosis von 30 Gy (10 Fraktionen von je 3,0 Gy täglich) bzw. 37,5 Gy (15 Fraktionen von je 2,5 Gy täglich). Die Kognitionsfähigkeit wurde mithilfe von insgesamt sechs etablierten Tests unter anderem zur Lernfähigkeit und zum Kurzzeitgedächtnis sowie mit dem Wortflüssigkeitstest beurteilt.

Nach einem medianen Follow-up von 11,1 Monaten lebten die Patienten mit SBRT nach Angaben von Paul D. Brown und Kollegen signifikant länger ohne Beeinträchtigung der Kognition als die Patienten der Vergleichsgruppe (3,7 vs. 3,0 Monate; p < 0,0001). Und ein halbes Jahr nach der Behandlung war nur bei jedem Zweiten in der Gruppe mit SBRT die Kognitionsfähigkeit gestört, in der anderen Studiengruppe dagegen bei 85 % (bei 28 von 54 bzw. bei 41 von 48 Patienten mit auswertbaren Befunden; p < 0,00031). Mit median 12,2 bzw. 11,6 Monaten war die Überlebensdauer in beiden Gruppen fast gleich (p = 0,70).