Erwachsene, die sich als Kinder aufgrund eines Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) einer ZNS-gängigen Chemotherapie oder einer kranialen Strahlentherapie unterziehen mussten, haben nicht selten eine schlechtere neurokognitive Funktion als Gesunde. Dadurch werden vor allem ihre soziale Stellung sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität herabgesetzt.

Das bestätigt die bisher größte Kohortenstudie mit erwachsenen Überlebenden eines NHL in der Kindheit. Basis für die retrospektive Auswertung bildeten die Daten von 187 erwachsenen Teilnehmern der St. Judes Lifetime Cohort Study (SJLIFE), die zehn Jahre und mehr überlebt hatten und von denen in der Nachbeobachtungsphase Angaben zum neurokognitiven und emotionalen Status und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQOL) vorlagen. Die Angaben wurden mit denen von 181 gesunden Probanden aus der gleichen Region verglichen. Für Alter, Geschlecht und die Zeit seit der Diagnose adjustierte Modelle wurden verwendet, um das Risiko für Einschränkungen zu berechnen.

Intelligenz und Aufmerksamkeit der NHL-Überlebenden lagen im Normbereich, allerdings zeigten sich bei Gedächtnisleistung, Exekutivfunktionen, Prozessierungsgeschwindigkeit und erreichtem Schulabschluss statistisch signifikante Einschränkungen im Vergleich zu den Kontrollprobanden als auch der Gesamtbevölkerung.

Überlebende mit eingeschränkter neurokognitiver Funktionsfähigkeit waren darüber hinaus häufiger arbeitslos oder arbeiteten in einfachen Berufen, die HRQOL war ebenfalls vergleichsweise schlecht.

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Kognitive Einbußen bei Langzeitüberlebenden eines Non-Hodgkin-Lymphoms waren auch mit Arbeitslosigkeit assoziiert.

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