Mit dem gegen den C-C-Chemokin-Rezeptor 4 (CCR4) gerichteten monoklonalen Antikörper Mogamulizumab hat sich bei vorbehandelten Patienten mit kutanen T-Zell-Lymphomen (CTCL) eine neue Therapieoption bewährt: In der Phase-III-Studie MAVORIC verbesserte Mogamulizumab progressionsfreies Überleben (PFS), Ansprechen und Lebensqualität im Vergleich zum bisherigen Standard Vorinostat signifikant [Youn H. Kim et al. ASH. 2017; Abstr. 817].

Der von T-Helferzellen und regulatorischen T-Zellen exprimierte CCR4 spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des immunologischen Gleichgewichts und ist am Transport von T-Lymphozyten in Haut und weitere Organe beteiligt. Bei mehreren Lymphomtypen wie dem peripheren T-Zell-Lymphom und dem CTLC wird dieser Rezeptor stark überexprimiert. Mogamulizumab zeichnet sich aufgrund seiner defukosylierten Fc-Region durch eine sehr hohe Antikörper-abhängige zelluläre Zytotoxizität aus, erläuterte Youn H. Kim, Stanford, MD/USA. In der MOVARIC-Studie wurden 372 systemisch vortherapierte Patienten mit histologisch gesichertem Mycosis fungoides oder Sézary-Syndrom der Stadien IB bis IVB randomisiert dem experimentellen Arm mit Mogamulizumab (1,0 mg/kg i.v., im 1. Zyklus wöchentlich, danach alle 14 Tage) oder Vorinostat (400 mg/d) zugeteilt. Im Vergleich zur bisherigen Standardtherapie reduzierte Mogamulizumab das Progressionsrisikos um relativ 47 %: Mit dem Antikörper behandelte Patienten lebten median 7,7 Monate ohne Progress, Kontrollpatienten dagegen nur 3,1 Monate (Hazard Ratio 0,57; p < 0,0001). Die Gesamtansprechrate war mit 28,0 % fast sechsmal so hoch wie unter Vorinostat mit nur 4,8 %, die Ansprechdauer wurde um fünf Monate verlängert (14 vs. 9 Monate).

Darüber hinaus führte Mogalimuzumab zu einer erheblichen Verbesserung der mittels Skindex-29 und FACT-G (Functional Well-Being Scale) erhobenen Lebensqualität.