Werden Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) in der Erstlinientherapie mit Bosutinib statt mit Imatinib behandelt, sprechen sie schneller an und erreichen häufiger eine optimale Remissionstiefe, so das wichtigste Ergebnis der BFORE-Studie. Im Vergleich zu Imatinib stieg der Anteil der Patienten mit einer guten molekularen Remission (MMR) nach zwölf Monaten unter Bosutinib signifikant relativ um rund 10 % (47,2 vs. 36,9 %, p = 0,0200). Damit wurde der primäre Endpunkt der Studie erreicht — und zwar wie vorab definiert in der Gruppe der Patienten mit Philadelphia-Chromosom-positiver CML in der chronischen Phase, bei denen typische BCR-ABL1-Transkripte nachgewiesen wurden (e13a2 und/oder e14a2, n = 246 bzw. n = 241). Ein entsprechender Vorteil zugunsten der Therapie mit Bosutinib zeigte sich auch bei der Analyse der kompletten zytogenetischen Remission (CCyR) nach zwölf Monaten (77,2 vs. 66,4 %, p = 0,0075). Zudem fiel der Vergleich der jeweiligen kumulativen Inzidenz zugunsten von Bosutinib aus (MMR: Hazard Ratio 1,34, p = 0,0173; CCyR: Hazard Ratio 1,38, p < 0,001). Bei vier Patienten unter Bosutinib (1,6 %) und sechs Patienten unter Imatinib (2,5 %) war die CML progredient (akzellerierte Phase/Blastenkrise).

Die Toxizitätsprofile entsprachen den bisher bekannten. Häufigste unerwünschte Ereignisse waren unter Bosutinib Diarrhö und Leberwertveränderungen. Damit könnte Bosutinib eine wichtige Alternative für nicht vorbehandelte Patienten sein.