Junge Patienten mit neu diagnostiziertem unbehandeltem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom vom Hochrisikotyp (aa-IPI-Score 2–3) (DLCL04) und schlechter Prognose werden mit R-CHOP (Rituximab plus dosisdicht Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednison) behandelt.

Eine Intensivierung dieses Regimes mit einem verkürzten höherdosierten CHOP-Regime mit nachfolgender

  • Konsolidierung mit R-MAD (Rituximab plus hochdosiertes Cytarabin, Mitoxantron und Dexamethason) und

  • Chemotherapie mit BEAM (Camustin, Etoposid, Cytarabin und Melphalan) sowie

  • autologer Stammzelltransplantation sollte als Therapieoption bei dieser Patientenklientel aber nicht mehr weiter verfolgt werden. Zu diesem Schluss führen die Ergebnisse einer aktuellen italienischen Studie.

Zwar war rezidivfreie 2-Jahres-Überleben besser, dies schlug sich aber nicht in einem verbesserten Gesamtüberleben nieder. Das rezidivfreie Überleben betrug 71 % in der Transplantationsgruppe versus 62 % ohne Transplantation (Hazard Ratio [HR] 0,65; p = 0,012]. Kein statistisch signifikanter Unterschied ergab sich dagegen mit 78 versus 77 % im 5-Jahres-Gesamtüberleben (HR 0,98; p = 0,91). Aus diesem Grund — und nicht zuletzt aufgrund des hohen Nebenwirkungsrisikos — entbehrt die Intensivierungstherapie klinischer Relevanz.

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Bei großzelligem B-Zell-Lymphom lohnt sich eine intensivierte Chemotherapie nicht.

© Mathias Ernert, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg

399 DLCL04-Patienten (18–65 Jahre) waren behandelt worden.