Bei Patienten mit frisch diagnostiziertem symptomlosem Prostatakarzinom oder einem lediglich durch einen PSA-Anstieg feststellbaren Rezidiv führt ein frühzeitiger Beginn eines Androgenentzugs im Vergleich zu einem verzögerten Beginn zu den erwarteten Nachteilen des Hormonmangels, nicht aber zu anderen gesundheitlichen Problemen. Das zeigte eine multizentrische Phase-III-Studie mit 293 Prostatakarzinompatienten. Die eine Hälfte der Männer wurde sofort durch Androgenentzug behandelt, die andere frühestens zwei Jahre nach der Randomisierung.
Innerhalb der ersten zwei Jahre unterschied sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität insgesamt in den beiden Studienarmen nicht. Über den gesamten Zeitraum von fünf Jahren ergab sich ebenfalls kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Lebensqualität insgesamt, der physikalischen Funktion, der Rollenfunktion, der emotionalen Funktion, der Fatigue, Dyspnoe, Insomnie und einem verminderten Männlichkeitsgefühl.
Die sexuelle Aktivität war in der Gruppe mit sofortigem Androgenentzug allerdings zu Beginn signifikant niedriger als in der Gruppe der Männer, die sich erst nach zwei Jahren dem Androgenentzug unterzogen. Zudem traten die Folgen des Hormonentzugs statistisch, aber nicht klinisch signifikant in Erscheinung. Hitzewallungen sowie Symptome an Brust und Brustwarzen traten über den gesamten Zeitraum in der Gruppe mit sofortigem Androgenentzug häufiger auf.
Literatur
Duchesne GM et al. Health-related quality of life for immediate versus delayed androgen-deprivation therapy in patients with asymptomatic, non-curable prostate cancer (TROG 03.06 and VCOG PR 01-03 [TOAD]): A randomised, multicentre, non-blinded, phase 3 trial. Lancet Oncol. 2017; 18(9):1192–201.
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Behrend, C. Androgenentzug muss nicht gleich sein. Info Onkol. 21, 35 (2018). https://doi.org/10.1007/s15004-018-5958-y
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