Abb. 1
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Die sagittalen (a) und axialen (b) MRT-Aufnahmen des linkes Fußes offenbaren eine große Zyste im Fersenbein.

© Röntgenpraxis Trier Jeibmann und Kollegen

Anamnese I

Ein 21-jähriger Freizeitsportler kommt wegen anhaltender Schmerzen im linksseitigen Mittelfußbereich in die Sprechstunde. Begonnen hätten die Beschwerden vor etwa drei Wochen, nachdem ein Gegenspieler ihn unter den linken Fuß getreten habe, berichtet der junge Mann. Seitdem leide er unter Schmerzen im Mittelfußbereich.

Untersuchungsbefunde

Bei der klinischen Untersuchung des Patienten fanden sich bei bestehender Spreizfußdeformität Druckdolenzen medialseitig über dem linken Fuß. Eine wesentliche Schwellung bestand nicht. Eine Sehnenläsion ließ sich ausschließen. Das obere und untere Sprunggelenk war ohne Funktionsschmerz frei beweglich. Kein Druckschmerz im Bereich der Ferse.

Röntgen

Die durchgeführte Röntgenuntersuchung des Vor- und Mittelfußes ergab keine Anhaltspunkte auf eine knöcherne Verletzung.

Therapie und Verlauf I

Unter der Diagnose „Prellung linker Fuß“ wurde eine physikalische Therapie eingeleitet. Da sich im Lauf von drei Wochen keine Besserung der Beschwerden einstellte, wurde mit der Frage nach einem Knochenödem eine Magnetresonanztomografie (MRT) veranlasst. Hierbei fanden sich Stressphänomene im Verlauf des Os cuneiforme mediale sowie intermedium. Traumaunabhängig zeigte sich eine große aneurysmatische Zyste (2,9 × 1,6 × 2,8 cm) im eher zentralen Bereich des Calcaneus.

Anamnese II

Auf intensives Nachfragen anlässlich der Besprechung des Kernspinbefundes berichtete der Patient, dass er einige Tage nach dem erlittenen Trauma beim Fußballspielen zusätzlich zu den Beschwerden im Mittelfuß auch Schmerzen an der Außenseite der linken Ferse verspürt habe, wie sie vor rund einem Jahr schon einmal aufgetreten seien. Damals sei ein Fersensporn diagnostiziert und mittels „Infiltration und Laser“ behandelt worden. Zudem habe ihm der Arzt damals Einlagen verordnet, die er auch konsequent getragen habe. Diese Behandlung habe zu einer guten Besserung geführt, so dass er — bis zu dem verhängnisvollen Foul — wieder Fußball spielen konnte.

Therapie und Verlauf II

Die Zyste im Fersenbein wurde inzwischen operativ ausgeräumt und mit Spongiosa aus dem linken Beckenkamm aufgefüllt. Nach einer Phase der Rekonvaleszenz kann der junge Mann den Fuß wieder voll belasten und auch wieder schmerzfrei Fußball spielen.