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Cellulite kann zunehmend besser behandelt werden.

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9 von 10 Frauen im Alter ab 20 Jahren haben eine mehr oder minder ausgeprägte Cellulite (Dermopanniculosis deformans). Zwar können Gene, Hormone, Lebensstil und Gewichtsveränderungen die Entwicklung der Cellulite beeinflussen, die strukturelle Ursache ist jedoch anatomisch bedingt: Bei Frauen verlaufen die fibrösen Bindegewebssepten unterhalb der Dermis häufig senkrecht zur Hautoberfläche und es kann im Bereich von Gesäß und Oberschenkeln zu Cellulite-Dellen kommen. Bei Männern verlaufen die Septen dagegen meist horizontal.

Die Ergebnisse bisheriger Behandlungsmöglichkeiten waren nicht immer zufriedenstellend, so Dr. Markus Klöppel, München. Aber seit Kurzem steht mit Cellfina® eine Subzisionstechnologie zur Verfügung, die klinisch erprobt ist und deren lange Wirkdauer bis zu drei Jahren auch durch die US-amerikanische FDA-Zulassung bestätigt wurde. Hautdellen bei ausgeprägter Cellulite können damit dauerhaft reduziert werden. Nach drei Jahren sind noch 93 % der behandelten Frauen mit dem Ergebnis zufrieden (Kaminer MS et al. Dermatol Surg 2017; 43:1240–8).

Durch kontrollierte Subzision (Tissue Stabilized-Guided Subcision [TS-GS]) werden verkürzte fibröse Septen, die die Hautoberfläche einziehen, durchtrennt und die Haut über dem behandelten Areal kann sich in ihre glatte Form zurück begeben, erläuterte Klöppel das Verfahren. Unter örtlicher Betäubung wird das betroffene Gewebe zunächst mittels Vakuum angehoben und fixiert, dann trennt der Arzt mit fächerförmigen Bewegungen des motorgetriebenen Instruments die fibrösen Septen in einer definierten Tiefe durch.

Je nach Anzahl der zu behandelnden Dellen dauert das Verfahren 1–1,5 Stunden. Für den einmaligen, kaum schmerzhaften ambulanten Eingriff ist kein steriler Operationssaal erforderlich, so Klöppel. Die Ausfallzeit ist kurz, nach 24-stündiger Schonung können die Patientinnen ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen, nach 2–3 Tagen wieder Sport treiben. Als Nebenwirkungen können vorübergehende Druckempfindlichkeit, Blutergüsse und Schmerzhaftigkeit auftreten.

Nach Klöppels Ansicht stellt das CE-zertifizierte und von der FDA zugelassene minimalinvasive Verfahren derzeit den Goldstandard in der Cellulite-Therapie dar. Die größte Herausforderung sei dabei die korrekte Indikationsstellung. Durch ein eingehendes Beratungsgespräch sollten die Patientinnen vor falschen Erwartungen geschützt werden: „Laufsteg-Oberschenkel“ könnten mit dem Verfahren zwar nicht erzielt und Begleiterscheinungen der Cellulite wie Striae, Cutis laxa oder lokale Fettpolster nicht vermindert werden, aber das Erscheinungsbild der Cellulite verschwinde zuverlässig.