Mit der laserunterstützten Liposuktion etabliert sich derzeit eine minimalinvasive Methode zur ambulanten operativen Fettreduktion. Einer der ersten Anwender dieser kombinierten Behandlungslösung ist Dr. Michael Radenhausen, Bern.

Was sind die Vorteile der laserassoziierten Liposuktion?

Radenhausen: Durch die Integration einer dünnen Ringfaser in eine Mercedes-Absaugkanüle wird erstmals das gleichzeitige Absaugen und selektive Lasern von Fettgewebe in einem Schritt realisiert. Daraus resultiert eine schnellere und schonendere Behandlung, vor allem weil die unspezifische Traumatisierung im Gewebe im Vergleich zur mechanischen Liposuktion abnimmt. Ich verwende das kompakte, leistungsstarke System LipoLife von Alma auf Basis eines 1.470-nm-Diodenlasers. Mein Fokus liegt dabei auf der ambulanten Anwendung unter örtlicher Betäubung (Tumeszenz) in der operativen Praxis, wobei das System nicht nur für die Lasermedizin, sondern vor allem für die ästhetische Chirurgie ein großes Potenzial besitzt.

Zudem erzeugt die Methode einen deutlichen hautstraffenden Effekt durch die sanfte Thermik der Laserlipolyse. Neuerdings bietet sich nun auch die Möglichkeit, das gelaserte purifizierte Eigenfett sofort als Transfermaterial zum Gewebeaufbau einzusetzen. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass das gewonnene Mikrofett nicht nur feinsämig und blutarm ist, sondern vermehrt vitale kleinzellige Fettzellen und auch SVF(„stromal vascular fraction“)-Zellen enthält, die wiederum stammzellartige Charakteristika aufweisen. Idealerweise wird dadurch das Überleben des Grafts bzw. die Revaskularisation gesichert, so dass die Ergebnisse einer Transplantation mit „gelasertem Fett“ auch nachhaltig sind.

Für welche Indikationen verwenden Sie den LipoLife?

Radenhausen: Ich setze LipoLife sowohl für das klassische Body-Shaping, zum Beispiel an Bauch und Flanken, an Armen und Schenkeln, aber auch für die Pseudogynäkomastie bei Männern, „Bra fat“ bei Frauen oder in der Gesichts-Halsregion ein; also spezielle Bereiche in den auch eine Straffungsreaktion gewünscht ist. Hier ist die Laserlipolyse anderen Systemen deutlich überlegen. Sie bewirkt ein Shrinking von Kollagenstrukturen und induziert zudem eine Restrukturierung des kollagenen Gewebes sowie einen Umbau des subkutanen Fetts. Kasuistisch zeigte sich die sanfte selektive Laserlipolyse zur Unterstützung der Liposuktion auch beim schwierig zu behandelnden Lipödem als vielversprechend. Eindrucksvolle nachhaltige Resultate werden gleichermaßen in den fortgeschrittenen Stadien erreicht, wobei die bekannte Schmerzhaftigkeit bei dieser krankhaften Lipohyperplasie schnell abnimmt, noch bevor die allmähliche Verschlankung eintritt. Das werden wir weiter beobachten.