Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Journal für Ästhetische Chirurgie haben wir uns entschieden, ein Sonderheft mit einem – wie wir finden – sehr interessanten Themenschwerpunkt zu publizieren: „Megatrends in der ästhetischen Medizin“.

Ohne Frage beinhaltet dieser Themenschwerpunkt eine Fülle von therapeutischen Verfahren, birgt aber gleichzeitig die Gefahr des „Glaskugellesens“. Auch wenn wir uns – aufgrund von Erfahrungen und aufgrund aktueller Verfahren – noch so sehr bemüht haben, in die Zukunft zu sehen, wird uns erst die Zukunft selbst zeigen, ob und in welchem Maße unsere Vermutungen tatsächlich eintreten werden.

Es gibt Verfahren, die bereits jahrzehntelang etabliert sind und nach wie vor ihren Stellenwert auch in Zukunft beibehalten werden, so z. B. ästhetische Peelings. Weiterhin gibt es Verfahren, die ebenfalls schon seit langer Zeit (teilweise im „Verborgenen“) durchgeführt wurden und erst während der letzten Jahre das Licht der öffentlichen Anerkennung erblickt haben, so z. B. hier insbesondere die ästhetische Intimchirurgie. Schließlich führte der „öffentliche Druck“ moderner Patienten mit dem Wunsch nach minimaler Invasivität zur rasanten Entwicklung sog. „energy based devices“, wobei wir in diesem Sonderheft sowohl beispielhaft als auch stellvertretend für die stark zunehmende Entwicklung in diesem hochtechnisierten therapeutischen Feld 3 Verfahren ausgesucht haben: das brandneue temperaturkontrollierte Microneedling auf Radiofrequenzbasis, den hochfrequenten Ultraschall sowie den Pikosekundenlaser.

Der Wunsch nach minimaler Invasivität führte zur rasanten Entwicklung sog. „energy based devices“

Selbstverständlich müssen solche z. T. hochtechnisierten Verfahren einschließlich ästhetisch-chirurgischer Verfahren auf kulturwissenschaftlichem Hintergrund betrachtet werden, sowohl um deren geschichtliche Entwicklung zu verstehen, als auch um deren Zukunftsperspektiven zu antizipieren.

Last but not least werden wir uns in Zukunft der zunehmenden Digitalisierung nicht entziehen können.

Keinesfalls erhebt diese Sonderausgabe den Anspruch auf Vollständigkeit. Das liegt einerseits an dem begrenzten Umfang dieses Journals, der die Komplexität sämtlicher innovativer Verfahren unmöglich vollständig abbilden kann, andererseits aber auch an der Schwierigkeit, kompetente Autoren zu gewinnen und für die Publikationsarbeit zu begeistern.

Daher hoffen wir, dass Sie uns verzeihen werden, wenn Sie das eine oder andere Verfahren, das Sie als innovativ und zukunftsorientiert einschätzen, in dieser Sonderausgabe nicht dargestellt finden.