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Obligatorische Zahnversicherung-- Während in Deutschland der Zuschuss der gesetzlichen Krankenkassen zum Zahnersatz durch das neue Terminservice- und Versorgungsgesetz erhöht werden soll, diskutiert die Schweiz mal wieder darüber, ob die Zahnheilkunde überhaupt Teil der Pflicht-Krankenversicherung werden soll. Dort stimmen die Wahlberechtigten des Kantons Genf am 10. Februar über eine obligatorische Zahnversicherung für alle ab, denn bislang gehört Zahnheilkunde nicht zu den Leistungen, die von der normalen Krankenversicherung bezahlt werden. Und es wird mächtig Stimmung gemacht. Der Schweizer Zahnärzteverband SSO beispielsweise hat eine starke Kampagne gegen die Pflichtversicherung gestartet. Ein Prozent des monatlichen Gehaltes würde für Arbeitnehmer künftig in die obligatorische Zahnversicherung fließen, was etwa 840 Franken (750 Euro) jährlich entspricht. Zusätzlich müsse sich der Staat aus Steuermitteln dann noch um die Jungen und Älteren kümmern, die sich die Versicherung nicht leisten können. Der sozialversicherungspflichtige Mittelbau werde damit sozusagen doppelt besteuert, schimpft der SSO. Außerdem sei die Basispflichtversicherung Augenwischerei, denn es würden weder ästhetische noch kieferorthopädische Leistungen bezahlt und auch keine Implantate oder Kronen. Und eine Auswahl der Leistungen sei auch nicht möglich. Insgesamt verfehle die Initiative ihr Ziel, denn die Menschen mit kleinen Einkommen würden für ihre Zahnbehandlungen bereits staatlich unterstützt. In Abstimmungen in anderen Kantonen war die Einführung einer Pflichtversicherung bisher noch nie erfolgreich. Erst im vergangenen Jahr war eine ähnliche Abstimmung im Kanton Waadt gescheitert.