Zusammenfassung
Die Maidan-Revolution entstand infolge eines Konfliktes zwischen Oligarchengruppen. Die Gewalt zwischen proukrainischen und prorussischen Kräften hat antagonistische Identitäten und Legitimationen geformt, die es vor dem Krieg nicht gab. Infolge des Krieges haben die Freiwilligenverbände erheblichen Einfluss auf die ukrainische Innenpolitik gewonnen. Im separatistischen Donbass ist ein De-facto-Regime entstanden, das sich schwerlich revidieren lässt. Der Konflikt ist mittlerweile für beide Konfliktseiten funktional für die Innenpolitik. Vertrauensbildende Maßnahmen mit Russland sind unabdingbar.
Abstract
The Maidan revolution occurred on the backdrop of conflicts between oligarch groups. The violence between pro-Ukrainian and pro-Russian forces formed antagonistic identities and legitimizations which did not exist before the war. As a result of the war volunteer bataillons exert significant influence on domestic politics in Ukraine. In the separatist Donbass a de facto regime emerged, which can hardly be revised. Meanwhile, the conflict is functional for domestic politics of both parties to the conflict. Confidence building measures are essential for relationships with Russia.
Notes
Im vorliegenden Artikel wird, abweichend vom ZfAS-Standard, bei personenbezogenen Substantiven die männliche grammatikalische Form verwendet. Der Autor schließt damit Personen weiblichen wie männlichen Geschlechts gleichermaßen ein.
Stepan Bandera (1909-1959) war ein ukrainischer Nationalist und Partisanenführer, der die Organisation Ukrainischer Nationalisten anführte, welche 1941 Massaker an Juden, Kommunisten und Polen verübte und mit den Nazis kollaborierte.
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Heinemann-Grüder, A. Was lehrt der Ukraine-Konflikt?. Z Außen Sicherheitspolit 11, 521–531 (2018). https://doi.org/10.1007/s12399-018-0727-4
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DOI: https://doi.org/10.1007/s12399-018-0727-4