Agilität steigert Effektivität von Organisationen

Vor jedem Projekt stehen die Verantwortlichen vor der Frage, mit welcher Arbeitsweise sich das Projekt am schnellsten und effektivsten umsetzen lässt. Bei der eher klassischen Wasserfallmethode wird ein Projekt nach einem vorher klar definierten Ablauf bearbeitet. Im Rahmen einer agilen Arbeitsweise werden hingegen mehrere Themen in kurzen Bearbeitungszyklen entwickelt, getestet und mehrfach optimiert. Nach Ansicht von Führungskräften ist agiles Arbeiten der wichtigste Faktor, um Organisationen effektiver zu gestalten. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Die Zukunft der Organisation“ der Boston Consulting Group. Befragt wurden rund 1.100 Führungskräfte und Mitarbeiter aus zehn Branchen in mehr als 40 Ländern.

Demnach haben rund 66 Prozent der Firmen im vergangenen Jahr ihre Organisationsstruktur grundlegend verändert, um den Erfolg zu steigern. Als agile Organisation würden sich aber nur 54 Prozent der Befragten bezeichnen. Der Grund: Die Einführung agiler Arbeitsweisen macht noch keine agile Organisation. Dafür müssen Prinzipien verankert und Haltungen geändert werden. Der Boston Consulting Group zufolge erzielen agile Unternehmen bis zu fünfmal höhere Margen und stärkeres Wachstum als der Wettbewerb. Bei über 40 Prozent der Unternehmen liegen die Ergebnisse über dem Durchschnitt. Nur 24 Prozent schneiden schlechter ab. Zum Vergleich: Unter den starren Organisationen sind nur 18 Prozent erfolgreicher als ihre Konkurrenten. Zu den weiteren Erfolgsfaktoren agiler Organisationen zählen laut Studie klare Zuordnungen und Ergebnisverantwortungen, flache Hierarchien und ein effektiver Einsatz von Shared Services.

Michaela Paefgen-Laß, Anja Schüür-Langkau

Unternehmensinvestitionen steigen

Das Geschäftsklima bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist dank der stabilen Wirtschaftslage in Deutschland weiterhin gut.

Das zeigen die Juni-Zahlen 2017 des Ifo-Mittelstandsbarometers von KfW Research. Zur Jahresmitte stieg das Geschäftsklima markant um 4,8 Zähler. Mit 28,0 Saldenpunkten erreichte es einen neuen Rekordstand. Auch in der Beurteilung der eigenen Geschäftslage zeigt sich ein großes Maß an Optimismus. Mit einer Steigerung von 6,2 Zählern auf eine zuvor nie erreichte Höhe von 41,8 Saldenpunkten zeigte sich die positive Erwartungshaltung vieler Firmen.

Die Stimmung in Großfirmen ist jedoch etwas moderater als in mittelständischen Unternehmen. Dies dürfte mit den fortbestehenden Unsicherheiten im Hinblick auf die wirtschaftspolitischen Entwicklungen mit den USA und Großbritannien zusammenhängen. Vor allem Exportunternehmen sind besorgt.

Die deutsche Binnennachfrage wächst wieder, und die Kaufkraft der Verbraucher steigt. Das wirkt sich auf die Beschäftigungspläne der Firmen aus. Gerade in mittelständischen Firmen ist hier eine positive Entwicklung festzustellen. Auch die Digitalisierungsvorhaben der Unternehmen profitieren vom guten Wirtschaftsklima. Der „Unternehmensumfrage 2017“ der KfW zufolge, für die Unternehmen aller Größenklassen, Branchen, Rechtsformen und Regionen befragt wurden,

  • wollen 42 Prozent in den kommenden Jahren verstärkt in die Digitalisierung investieren,

  • ist ein Viertel der Unternehmen noch unentschieden, und

  • plant ein Drittel bisher keinerlei Digitalisierungsmaßnahmen.

Vorreiter bei der Digitalisierung sind offenbar vor allem Groß- und Außenhandelsbetriebe. Denn während knapp 80 Prozent der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro die nächsten Digitalisierungsschritte planen, sind nur rund 27 Prozent der Unternehmen mit weniger als einer Million Euro Jahresumsatz hier aktiv.

Eva-Susanne Krah, Sylvia Meier