Mehr Ausgaben für Wirtschaftsprüfer

Viele Unternehmen sind dazu verpflichtet, die eigenen Berichte überprüfen zu lassen. Viele Konzerne vergeben entsprechende Aufträge an große Wirtschaftsprüfungsgesellschaften wie Pricewaterhouse Coopers, Ernst & Young, Deloitte und KPMG. Eine aktuelle Studie der Lünendonk GmbH zeigt, dass die 25 führenden Gesellschaften erneut ihre Umsätze 2015 um 8,2 Prozent steigern konnten. Für das aktuelle Geschäftsjahr 2016 wird ein Wachstum von fünf Prozent erwartet. Doch dies könnte sich zukünftig ändern. Bisher beauftragten die Konzerne oftmals das gleiche Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Das sparte Zeit und Kosten und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften konnten dadurch einen festen Mandantenstamm aufbauen. Doch nach der Weltwirtschaftskrise wurde die bisherige Prüfpraxis hinterfragt. Die Europäische Kommission änderte die Abschlussprüferverordnung (EU Nr. 537/2014) und die Abschlussprüferrichtlinie (RL 2014/56/EU) und auch Deutschland hat daraufhin ein neues Abschlussprüfungsreformgesetz auf den Weg gebracht. Aufsichtsräte müssen sich nun mit der Umsetzung befassen. Unbegrenzt kann der gleiche Prüfer nicht mehr beauftragt werden. Für kapitalmarktorientierte Unternehmen ist das Prüfungsmandat nach § 264d Handelsgesetzbuch (HGB) auf zehn Jahre begrenzt, es sei denn, es wird eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt: Dann ist eine Höchstlaufzeit von 20 Jahren möglich. Im Falle eines Joint Audits, also wenn zwei Prüfungsgesellschaften tätig werden, sind sogar 24 Jahre denkbar (§ 318 HGB). Experten sind sich einig: Das wird den Markt der Prüfungsgesellschaften bewegen. „Auf diese Umstellungen müssen sich Unternehmen gemeinsam mit ihren Abschlussprüfern gut vorbereiten. Vielfach bedeutet der Wechsel des Abschlussprüfers in Zukunft nämlich, dass neben Abschlussprüfer auch Berater und Steuerberater gewechselt werden“, kommentiert die Beratungsgesellschaft KPMG.

Sylvia Meier

Mit der Blockchain effizienter werden

Trotz neuer Technologien, die viele Arbeitsabläufe in Unternehmen erleichtern, entstehen bei der Interaktion und Information innerhalb von Unternehmensprozessen oft noch Reibungsverluste. Die Blockchain-Technologie, die einst als Plattform für die Cyber-Währung Bitcoin im Internet startete, kann dies ändern. Sie bietet Unternehmen auf vielen Ebenen nicht nur Möglichkeiten, die Transparenz und Effizienz in Prozessabläufen zu erhöhen, sondern auch die Unternehmensorganisation zu wandeln.

Bisherige Geschäftsprozesse und -beziehungen können sich dabei radikal verändern, wie der Report „Fast Forward — Rethinking enterprises, ecosystems and economies with blockchains“ des IBM Institute for Business Value verdeutlicht. Denn mit der Blockchain-Technologie können Abläufe im Unternehmensmanagement durch zentralisierte, sichere und transparente Workflows neu gestaltet werden.

So werden beispielsweise jegliche Informationen oder geschäftliche Transaktionen permanent aufgezeichnet.

Jeder Teilnehmer einer Transaktion kann die komplette Transaktionshistorie jederzeit einsehen und sie nachvollziehen. Dabei können die Beteiligten Informationen übergreifend je nach Rolle und Zugangsberechtigung teilen, entsprechende Daten werden nahezu in Echtzeit aktualisiert.

Darüber hinaus ist es auf Basis von Blockchain-Netzwerken auch möglich, neue Dienstleistungen anzubieten und Partner von Anfang an mit einzubinden, die dann an der Wertschöpfung partizipieren.

Eva-Susanne Krah