viele Menschen halten das Erlernen der Landessprache für einen zulässigen Anspruch an Migrant_innen: damit zeigten Einwanderer_innen ihren Integrationswillen und dass sie ihre Zukunft in dem betreffenden Land sehen. Den Vorwurf, dass „die ja kein Deutsch sprechen“ hört man sehr oft. Aber: der Spracherwerb dauert eben seine Zeit und die Neubürger treten oft bereits währenddessen in Kontakt zu Behörden, wo sie bisher zumeist auf einsprachige Verwaltungsmitarbeiter_innen treffen. Inzwischen stellen sich einige Verwaltungen auf die neue Klientel ein: In Duisburg bietet etwa das Straßenverkehrsamt freitags nun spezielle Sprechstunden mit Dolmetschern für die größer werdende Zahl rumänischer und bulgarischer Einwohner an.

Neben Dolmetscher_innen ist der Einsatz von Sprach- und Integrationsmittler_innen eine weitere Möglichkeit, die noch nicht der Sprache des Ziellandes mächtigen Menschen bei ihrem Kontakt mit Behörden zu unterstützen. In Essen gibt es seit vielen Jahren den Vermittlungsservice SprInt, inzwischen der bundesweit größte Dienstleister für Sprachmittlung im Sozial- und Gesundheitssektor auf kommunaler Ebene. In weiteren Städten probiert man ähnliche Konzepte aus. In unserem Extrablick finden Sie eine Zusammenstellung verschiedener Ansätze, Migrant_innen so bei ihrer Integration in die bundesrepublikanische Realität zu helfen.

Im Durchblick geht’s um „Sexualpädagogik und Sexualprävention“. Gerade nach den zahlreichen Fällen sexuellen Missbrauchs, die in den letzten Jahren bekannt wurden und wohl nur die Spitze eines Eisbergs sind, wurde öfter und lauter gefordert, die Prävention vor die Pädagogik zu stellen. Möglicherweise lassen sich aber die scheinbar gegensätzlichen Positionen miteinander verknüpfen bzw. ergänzen. Die Beiträge des Schwerpunkts präsentieren und ordnen die Argumente der aktuellen Diskussion.

Ihnen eine frühlingshaft-anregende Lektüre

Detlef Ullenboom