Zusammenfassung
Artikulatoren sind unverzichtbare Werkzeuge an der Schnittstelle zwischen Praxis und Labor. Um die Artikulatortechnik und die vielen damit verbundenen Errungenschaften in die Zeit von CAD/CAM („computer-aided design“/„computer-aided manufacturing“) und digitalem Workflow zu transferieren, sind virtuelle Artikulatoren das Schlagwort. Aktuelle Lösungsansätze für solche Entwicklungen werden vorgestellt: von virtuellen „Kopien“ konventioneller Artikulatoren bis hin zu realdynamischen Varianten, mit denen nicht nur gelenkgeführte, sondern auch physiologische Bewegungen, u. a. bei Kautätigkeit, nachvollzogen werden können. Diskutiert wird u. a. die Frage, ob und wie die virtuellen über die konventionellen Artikulatoren hinausgehen und wo Vor- und Nachteile liegen können. Letztlich besteht zzt. eine Art Übergangsphase, in welcher der rein digitale Workflow für die meisten Anwendungsgebiete noch nicht in sich geschlossen ist und allenfalls nur für ganz wenige zur Verfügung steht. Für die biomechanische Optimierung der Okklusion kann deswegen in vielen Fällen auf den Einsatz konventioneller Artikulatoren noch nicht verzichtet werden.
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Interessenkonflikt
B. Kordaß und S. Ruge geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
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Redaktion
M. Schmitter, Würzburg
CME-Fragebogen
CME-Fragebogen
In welchem Fall können die Werte zur Einsteuerung der Gelenkparameter eines „digitalen Artikulators“ Mittelwerte sein, wenn keine anderen Anhaltspunkte vorliegen?
Unter- oder Oberkiefer werden nach dem Bonwill-Dreieck und kauebenenbezüglich ausgerichtet.
Unter- oder Oberkiefer werden nach dem Balkwill-Winkel und kondylenbezüglich ausgerichtet.
Unter- oder Oberkiefer werden nach der Camper-Ebene und nach dem Inzisalpunkt ausgerichtet.
Unter- oder Oberkiefer werden nach der Camper-Ebene und kauebenenbezüglich ausgerichtet.
Unter- oder Oberkiefer werden nach der Frankfurter Horizontalen und kondylenbezüglich ausgerichtet.
Neuere Untersuchungen anhand von DVT-Aufnahmen (digitale Volumentomographie, DVT) bestätigen grundsätzlich die klassischen Mittelwerte zur Modellorientierung gemäß Bonwill-Dreieck. Wie viele Millimeter beträgt durchschnittlich sein Höhenwert zum Kondylenpunkt?
21,8 mm
23,5 mm
28,6 mm
31,8 mm
34,3 mm
Auf welchen Wert müssen Sie den Bennett-Winkel einstellen, damit Sie Ihren „digitalen Artikulator“ entsprechend dem Bewegungsmuster eines klassischen Mittelwertartikulators einsteuern?
7°
15°
27°
33°
48°
Wie wird bei den virtuellen „Kopien“ mechanischer Artikulatoren die individuelle schädelgelenkbezügliche Modellmontage bislang in der Regel gelöst?
Intraoralscan eines speziellen eingesetzten Gesichtsbogens
Montage der Modelle vorab mit einem Gesichtsbogen im mechanischen Artikulator
Matchen eines Bissregistrats mit der Okklusalebene in der DVT (digitale Volumentomographie)
Zeitgleiche Axiographie im Rahmen einer DVT-Aufnahme
Intraoralscan eines Bissregistrats (einmal auf dem Oberkiefer aufgesetzt, einmal auf dem Unterkiefer aufgesetzt)
Von welcher Gesamtgenauigkeit der okklusalen Kontaktpunktdarstellung kann man – vorsichtig geschätzt – bei Verwendung optimierter Komponenten für den Dateninput ausgehen?
±50–70 μm
±75–95 μm
±80–100 μm
±105–110 μm
±115–120 μm
Wie erfolgt gemäß der von Witkowski 2012 beschriebenen Typeneinteilung der Variationen des virtuellen Artikulator die Kieferrelation im Real-3-D-Verfahren?
Mittels zugeordnetem okklusalen Registrat
Mittels seitlichem Scan beider Kiefer
Mittels seitlichem Scan des Unterkiefers
Mittels okklusalem Scan beider Kiefer
Mittels Registrierung des Patienten
Welcher von den genannten biologisch-anatomischen Faktoren ist für die Darstellung der Okklusion von eher untergeordneter Bedeutung?
Zungen- und Wangenbeweglichkeit
Resilienz von Weichteilstrukturen im menschlichen Kiefergelenk
Parodontale Eigenbeweglichkeit der Zähne
Die Beweglichkeit von Prothesen
Die Verbiegungen der Unterkieferspange bei Beanspruchung unter Kau- und Beißkräften
Welcher der folgenden Punkte lässt sich nur in der virtuellen Welt visualisieren?
Erkennen und Anzeigen von Präparationsgrenzen
Trimmen einzelner Kieferabschnitte
Reale Bewegungsmuster des Okkludierens
Segmentieren einzelner Zähne
Auftragen und Abtragen von Modelliermaterial
Wie wird die Hülloberfläche genannt, die für jeden Bewegungszyklus die koordinative „Raumnutzung“ des Unterkiefers im Vergleich zu den Kauflächen des Oberkiefers abbildet?
Umrahmende
Eingrenzende
Einhüllende
Umschließende
Begrenzende
Welches Messsystem liefert Messwerte für eine individuelle schädelgelenkbezügliche Modellmontage mit einem speziellen „Kopplungsteil“ für den mechanischen Artikulator, ohne dass ein Gesichtsbogen verwendet werden muss?
Cicero-System
ROSY-System
VIRA-System
Jaw Motion Analyser
SICAT Function
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Kordaß, B., Ruge, S. Lösungsansätze für einen virtuellen Artikulator. wissen kompakt 13, 21–33 (2019). https://doi.org/10.1007/s11838-018-0075-1
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DOI: https://doi.org/10.1007/s11838-018-0075-1