Wer einen Hund mit Typ-2-Diabetes hat, scheint selbst gefährdet zu sein, daran zu erkranken. Möglicherweise liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine.
Gesund mit Hund? So einfach ist es nicht. Vielmehr deutet ein ungesunder Hund auf einen ungesunden Halter hin. Womöglich wäre er mit einer Katze besser beraten, wurde doch bei Katzenhaltern kein solcher Zusammenhang beobachtet.
Bei Ehegatten zeigen bereits frühere Studien: Hat der Partner Diabetes, ist auch das eigene Risiko dafür erhöht. Das gilt offenbar auch für den Hund. In einer Studie mit fast 209.000 Hundehaltern hatten diese ein um 32% erhöhtes Risiko für Typ-2Diabetes, wenn ihr tierischer Gefährte daran erkrankt war. Bei fast 124.000 Teilnehmern mit Katze dagegen schien es sich nicht auf deren Risiko für Typ-2-Diabetes auszuwirken, ob das Tier von der Erkrankung betroffen war oder nicht.
Als Ursache vermuten die Forscher um Rachel Ann Delicano, Uppsala, dass Hundehalter körperliche Aktivitätsmuster, Ernährungsgewohnheiten und damit das Risiko für Adipositas mit ihren Schützlingen teilen. "Wenn gemeinsame Bewegungsgewohnheiten tatsächlich ein Schlüsselfaktor sind, könnte dies auch erklären, warum wir bei Katzen und ihren Besitzern kein gemeinsames Diabetesrisiko sehen", so die Forscher.
Delicano RA et al. BMJ 2020;371:m4337 http://dx.doi.org/10.1136/bmj.m4337
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Schmidt, J. Diabetes beim Vierbeiner liefert Hinweise auf Halter. CME 18, 6 (2021). https://doi.org/10.1007/s11298-021-1907-4
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