Bestimmte Veränderungen der Ernährungsweise und des Lebensstils können Symptome einer Refluxkrankheit verhindern, zeigt eine Studie mit Daten von mehr als 40.000 Frauen.

Säurehemmende Medikamente gehören in Deutschland zu den meistverordneten Arzneimitteln, Tendenz steigend. Viele Patienten nehmen sie aufgrund einer Refluxkrankheit ein. Doch diese lässt sich auch mit Lebensstilinterventionen effektiv eindämmen, wie eine prospektive Studie deutlich macht.

Ein US-amerikanisches Forscherteam analysierte dafür Daten aus der "Nurses' Health Study II", in der Frauen regelmäßig zu Lebensstil, Ernährung und Erkrankungen befragt wurden. Berücksichtigt wurden fast 43.000 Teilnehmerinnen, darunter mehr als 9.000, die über Refluxsymptome berichteten, die mindestens einmal pro Woche auftraten. Die Patientinnen waren durchschnittlich 52 Jahre alt und wurden bis zu zehn Jahre nachbeobachtet.

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Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, das Refluxrisiko zu senken.

Mehr als ein Drittel der Fälle vermeidbar

Die Forscher um Dr. Raaj Mehta, Boston, verwendeten einen Anti-Reflux-Lifestyle-Score, bei dem bis zu fünf Punkte vergeben wurden, je nachdem, wie viele der positiven Verhaltensweisen eingehalten wurden. Folgende Faktoren zählten:

  • Normalgewicht, definiert als BMI zwischen 18,5 und 25,0

  • Nichtraucherstatus

  • moderate bis starke körperliche Aktivität für mindestens 30 Minuten pro Tag

  • Konsum von weniger als zwei Tassen Kaffee, Tee oder Limonade täglich

  • ausgewogene Ernährung, u.a. mit wenig Zucker und wenig rotem Fleisch

Frauen, die sich an alle fünf Punkte hielten, konnten ihr Risiko für Refluxsymptome halbieren, verglichen mit Teilnehmerinnen, die keinen der Lebensstilfaktoren berücksichtigten. Der geschätzte Anteil der Refluxfälle, die durch die Interventionen vermieden werden könnten, lag auf Populationsebene bei 37%.

https://doi.org/10.1001/jamainternmed.2020.7238