Protonenpumpenhemmer (PPI) wurden mit zahlreichen Komplikationen in Verbindung gebracht. In einer randomisierten Langzeitstudie mit 17.000 Patienten zeigt sich einzig ein erhöhtes Risiko für Darminfektionen.
Die Studie überblickte mehr als 53.000 Patientenjahre. Potenzielle Nebenwirkungen der PPI-Behandlung wurden alle sechs Monate abgefragt. Erfasst wurden u. a. Pneumonien, Clostridium-difficile-Infektionen (CDI), andere Darminfekte, Frakturen, Magenatrophie, Nierenschäden, Diabetes, COPD, Demenz, kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebserkrankungen, Krankenhausaufnahmen und Gesamtmortalität.
Ein signifikanter Unterschied zu Placebo wurde einzig und allein bei Infektionen des Darms festgestellt: Hier lag die Erkrankungsquote bei 1,4% gegenüber 1,0% (Odds Ratio 1,33). Demnach ist pro 301 Patienten, die den PPI drei Jahre einnehmen, mit einer zusätzlichen enteralen Infektion zu rechnen. CDI traten insgesamt nur bei 13 Patienten auf; neun Fälle betrafen PPI-Patienten. Der Unterschied war wegen der geringen Prävalenz allerdings statistisch nicht signifikant. Die Autoren bezeichnen die Ergebnisse als beruhigend: „Eine Beschränkung von PPI-Verschreibungen aus Angst vor möglichen Langzeitschäden ist nicht angebracht.“ Selbst wenn die CDI-Rate in der PPI-Gruppe ein reales Risiko widerspiegele, handele es sich offensichtlich um ein seltenes Ereignis.
Literatur
Moayyedi P et al. Gastroenterology 2019;157: 682–91
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bs Weitgehender Freispruch für Säureblocker. CME 16, 6 (2019). https://doi.org/10.1007/s11298-019-7303-7
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