Ein orales neuromuskuläres Training scheint einer schwedischen Studie zufolge eine vielversprechende Rehabilitationsmaßnahme für ältere Patienten darzustellen. Sowohl die Schluckrate als auch die Aspirationsgefahr waren nach der Intervention signifikant gegenüber der Kontrollgruppe verbessert.
Schluckstörungen sind ein häufiges Problem älterer Menschen. Eine neuartige Methode kann die Situation für viele Patienten möglicherweise verbessern. Forscher haben den Effekt des oralen neuromuskulären Trainings untersucht. Dabei erhielten 49 Patienten mit Schluckstörungen einer Intermediate-Care-Station eine fünfwöchige Intervention; 67 Patienten wurden nach dem Standardschema (angepasste Speisen und Bewegungsschulung) behandelt. Das orale neuromuskuläre Training ist auf die Gesichts- und Rachenmuskulatur ausgerichtet. Dafür wird eine „Mundhantel“ (IQoro®) im Mund hinter den geschlossenen Lippen platziert. Durch dreimaligen, starken Zug am Griff des Geräts für 5–10 Sekunden soll die Muskulatur trainiert werden. Zwischen den Trainingseinheiten werden Pausen von jeweils 3 Sekunden eingelegt. Ergebnis: Insgesamt verbesserte sich die Schluckrate in der Interventionsgruppe um 60% mehr als bei den Kontrollpersonen. Auch sechs Monate nach dem Training war dieser Vorsprung erhalten geblieben.
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Hägglund P et al. Age and Ageing 2019 (online first)
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rb Schluckstörungen bei Senioren: Training hilft. CME 16, 6 (2019). https://doi.org/10.1007/s11298-019-7154-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s11298-019-7154-2