Gichtpatienten, die nach mehreren Jahren ihre harnsäuresenkende Therapie abbrechen, droht langfristig ein Rezidiv.
Um die Rezidivrate bei Patienten mit Gichtarthritis, Gichtknoten oder Urolithiasis nach Abbruch einer harnsäuresenkenden Therapie zu ermitteln, führten französische Ärzte eine systematische Analyse von acht Studien durch. Die meisten Studien liefen vor dem Jahr 2000 und waren mit zehn bis maximal 211 Patienten klein. Bevor es zum Therapieabbruch kam, hatten die Patienten durchschnittlich zwischen 17 und 86 Monaten ein harnsäuresenkendes Präparat eingenommen, Allopurinol (50–100%), aber auch Febuxostat, Probenecid, Sulfinpyrazon oder Benzbromaron waren eingesetzt worden.
Mit bis zu 80% war die Rückfallrate besonders hoch bei Gichtpatienten, während sie bei Patienten mit Urolithiasis lediglich 15% betrug. Die Gichtrezidive traten durchschnittlich zwischen 16 und 56 Monaten nach dem Therapieabbruch, frühestens jedoch nach vier Monaten auf.
Prädiktive Faktoren waren höherer BMI, niedrigeres Alter bei Erkrankungsbeginn, höhere Serumharnsäurespiegel vor dem Therapieabbruch 6,2 versus 5,1 mg/dl, eine längere Therapiedauer sowie ein höherer Serumharnsäurespiegel unter der Therapie und im Follow-up-Zeitraum.
Literatur
Beslon V et al. J Gen Intern Med 2018; 33: 358–66
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ple Geduldig wartet der nächste Gichtanfall. CME 15, 6 (2018). https://doi.org/10.1007/s11298-018-6570-z
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