_ Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt die Zulassung des humanen, monoklonalen Antikörpers Aimovig™ (Erenumab, Novartis Europharm Limited) zur Migräneprophylaxe. Er bindet und hemmt den Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP)-Rezeptor. CGRP wirkt stark vasodilatativ und spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Migräneanfällen. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Erenumab wurde in mehreren Studien bestätigt. Patienten mit chronischer Migräne hatten nach drei Behandlungsmonaten im Schnitt 2,5 Migränetage weniger im Monat als Patienten in der Placebogruppe. Bei den Patienten mit episodischer Migräne betrug die Reduktion gegenüber Placebo je nach Dosis 1,3–1,8 Migränetage.
Auch Tegsedi™ (Inotersen, Ionis USA Ltd) hat eine Zulassungsempfehlung erhalten. Eingesetzt wird es zur Behandlung von Polyneuropathien im Stadium 1 und 2 bei Patienten mit familiärer Transthyretin-Amyloidose. Inotersen ist ein kurzes Stück synthetische DNA, das an die DNA in den Transthyretin-produzierenden Zellen bindet und dadurch offenbar die Transthyretin- und damit die Amyloidbildung reduziert. Das Medikament erzielte klinisch relevante Effekte in einer Studie mit Polyneuropathiepatienten in Stadium 1 und 2. Ob es auch in Stadium 3 wirksam ist, wurde bislang nicht gezeigt.
Zudem beginnt der CHMP die Überprüfung von Schmerzmitteln, die den Wirkstoff Metamizol enthalten. Derzeit herrschen zwischen den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten beträchtliche Unterschiede hinsichtlich der empfohlenen täglichen Höchstdosis und auch hinsichtlich der Kontraindikation bei schwangeren und stillenden Frauen.
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eb Mit Antikörpern und synthetischer DNA gegen Schmerzen. Schmerzmed. 34, 7 (2018). https://doi.org/10.1007/s00940-018-0835-1
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