_ Ungefähr sechs von zehn Bewohnern einer Altenpflegeeinrichtung leiden unter Schmerzen. Diese einzuschätzen, ist aber oft gar nicht so einfach, etwa weil der Patient unter kognitiven Einschränkungen leidet und Fragen nicht mehr verlässlich beantworten kann. Zudem glauben viele ältere Menschen, dass Schmerzen zum Alter gehören und äußern sie daher nur selten.

Damit Pflegekräfte und Ärzte Schmerzen bei Heimbewohnern besser erkennen, einschätzen und schließlich auch behandeln können, hat eine interdisziplinäre Expertengruppe aus zirka 40 Fachgesellschaften und Organisationen eine S3-Leitlinie zum Thema „Schmerzassessment bei älteren Menschen in der vollstationären Altenhilfe“ entwickelt. Bei dieser Leitlinie handelt es sich um die erste wissenschaftlich fundierte Empfehlung für Mitarbeiter im Altenheim im deutschsprachigen Raum. Nutzer erhalten darin etwa 50 alltagstaugliche Hinweise, etwa für ein einfaches Screening auf Schmerzen, ein differenziertes Assessment oder die Verlaufskontrolle.