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Philipp sucht sein Ich

Über die pädagogischen Möglichkeiten zur Unterstützung von Traumabewältigung

Philipp Finds Himself

On the Pedagogical Possibilities for Supporting Coping with Trauma

  • Originalien
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Pädiatrie & Pädologie Aims and scope

Zusammenfassung

Die heute erweiterte Definition von Traumabewältigung ist ein hoffnungsvoller Ansatz. Er schließt auch die vielen pädagogischen Möglichkeiten mit ein. Ausschlaggebend für eine Bewältigung ist die Haltung der Helfenden. Gehen wir von einem guten Grund für ihre Verhaltensweisen aus? Sehen wir sie als Experten für herausfordernde Lebensumstände? Traumabewältigung geschieht vor allem im Alltag. Sie erfordert eine Selbstbemächtigung der Mädchen und Jungen im Umgang mit traumatischen Erinnerungsebenen wie die veränderte Funktionsweise des Gehirns, die traumatischen Übertragungen und das sich aus ihrer bisherigen Lebenssituation ergebende Selbst- und Weltbild. Ob das gelingen kann, hängt auch wesentlich von den gesellschaftlichen Bedingungen ab und erfordert unsere Aufmerksamkeit.

Abstract

The recently developed definition of coping with trauma is a promising approach. It includes many pedagogical possibilities. The attitude of helpers is crucial. Do we assume that there is a meaningful reason for the victims’ behavior? Do we consider them to be experts on challenging living conditions? Above all, coping with trauma takes place in everyday life.

It requires the self-empowerment of the girls and boys to deal with traumatic memories, the changed functionality of their brains, traumatic transferences, and their self-perception and world-view shaped by their previous living conditions. The success of this self-empowerment depends substantially on societal conditions and requires our attention.

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Notes

  1. Die kursiv gesetzten Aussagen sind im Rahmen der Auswertung eines Workshops zum dreigliedrigen Gehirn im Antonia-Werr-Zentrum, einer stationären Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe entstanden.

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Wilma Weiß gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine von der Autorein durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.

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Weiß, W. Philipp sucht sein Ich. Paediatr. Paedolog. Austria 53, 32–35 (2018). https://doi.org/10.1007/s00608-017-0539-0

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