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“Fünf- und Siebenpunkt”-Fixierung öffentlich-rechtlich untergebrachter Personen

GG Artt. 2 Abs. 2 S. 2, S. 3, 104 Abs. 1, Abs. 2; PsychKHG Bad.-Württ. §25; Bay. UnterbrG Artt. 10, 12, 19

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Medizinrecht Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

1. Die Fixierung eines Patienten stellt einen Eingriff in dessen Grundrecht auf Freiheit der Person (Art. 2 Abs. 2 S. 2 i.V.m. Art. 104 GG) dar.

2. Sowohl bei einer 5-Punkt- als auch bei einer 7-Punkt-Fixierung von nicht nur geringer Dauer handelt es sich um eine Freiheitsentziehung im Sinne des Art. 104 Abs. 2 GG, die von einer richterlichen Unterbringungsanordnung nicht gedeckt ist. Von einer kurzfristigen Maßnahme ist in der Regel auszugehen, wenn sie absehbar die Dauer von ungefähr einer halben Stunde unterschreitet.

3. Aus Art. 104 Abs. 2 S. 4 GG folgt ein Regelungsauftrag, der den Gesetzgeber verpflichtet, den Richtervorbehalt verfahrensrechtlich auszugestalten, um den Besonderheiten der unterschiedlichen Anwendungszusammenhänge gerecht zu werden.

4. Um den Schutz des von einer freiheitsentziehenden Fixierung Betroffenen sicherzustellen, bedarf es eines richterlichen Bereitschaftsdienstes, der den Zeitraum von 6:00 Uhr bis 21:00 Uhr abdeckt.

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BVerfG, Urt. v. 24.7.2018 – 2 BvR 309/15, 2 BvR 502/16 (OLG München). “Fünf- und Siebenpunkt”-Fixierung öffentlich-rechtlich untergebrachter Personen . MedR 37, 45–55 (2019). https://doi.org/10.1007/s00350-018-5127-1

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