Zusammenfassung
Eine 50jährige Patientin wurde wegen rasch progredienter Gangunsicherheit, Parästhesien und wiederholt einschießenden, zum Teil sehr schmerzhaften Muskelkontraktionen an Armen und Beinen stationär aufgenommen. Als Ursache der Beschwerden fand sich ein kleinzelliges Bronchialkarzinom (T2 N3 M0) mit Nachweis von Anti-Hu-Autoantikörpern (zytoplasmatische antineuronale Antikörper). Die neurologische Symptomatik konnte nach Ausschluß anderer Ursachen als paraneoplastische subakute zerebelläre Degeneration, paraneoplastische subakute sensorische Neuronopathie (SSN), paraneoplastische Myoklonien und paraneoplastische Neuromyotonie eingestuft werden. Mit Remission des Tumors unter Chemotherapie waren Anti-Hu-Antikörper nicht mehr nachweisbar, und die neurologische Symptomatik bildete sich vollständig zurück. Die Kasuistik zeigt, daß die paraneoplastische Bildung von Anti-Hu-Autoantikörpern eine Vielzahl neuronaler Funktionssysteme betreffen und damit verschiedene neurologische Symptome bedingen kann.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Toepfer, M., Müller-Felber, W., Huber, R. et al. 50jährige Patientin mit rasch einsetzender Ataxie, generalisierten Parästhesien und Myokloni. Internist 38, 355–360 (1997). https://doi.org/10.1007/s001080050048
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050048