Krebserzeugende Stoffe in der Holzbearbeitung

Zusammenfassung

Holzstäube sollen Adeno-Karzinome der Nase verursachen können. In Deutschland sind im Durchschnitt der Jahre von 1980 bis 1989 insgesamt 41 Personen/Jahr an Adeno-Karzinomen der Nase erkrankt Der Anteil der nicht in der Holzwirtschaft beschäftigten Erkrankten ist etwa doppelt so groß wie der in der Holzwirtschaft beschäftigten. Die krebserzeugende Wirkung von genuinen Holzstäuben ist bisher nicht bewiesen. Holzinhaltsstoffe sind nicht krebserzeugend. Die Vermutung einer Misch-Exposition liegt zunächst nahe. Aus heutiger Sicht könnte die Oberflächenbehandlung mit flüssigen Stoffen eine der Multi-Ursachen sein. Wegen der geringen Zahl der Erkrankten liegt die Vermutung einer persönlichen Disposition als Multi-Ursache sehr nahe. Dieses Problem wurde bis heute nicht beachtet.

Die mittlere Einwirkungsdauer bei den Erkrankten lag bei etwa 25 Jahren, die mittlere Latenzzeit bei etwa 40 Jahren. Unter Berücksichtigung dieser sehr großen Zeiträume ist es sinnlos, heute eine zielgerichtete Prävention auf eventuell damals vorhandene Ursachen zu beziehen, weil in der Holzbearbeitung Verfahren, Begleitstoffe und Absaugung heute andere sind als vor Jahrzehnten. Eine zielgerichtete Prävention wird erleichtert, wenn diese Tatsachen in wissenschaftlichen und amtlichen Regelwerken berücksichtigt werden.

Abstract

Wood dusts should can cause nasal adeno carcinoma. In Germany altogether 41 persons/year have fallen ill at nasal adeno carcinoma on the average from 1980 to 1989. The ratio of persons fallen ill who are not employed in woodworking is about double as large as those in woodworking. The carcinogenic effect of genuine wood dust is not proven up to now. Wood components are not carcinogenic. The conjecture of a mixed exposition is obvious first of all. From present view the surface coating with liquid materials could be one of the multiple causes. Because of the slight number of the persons fallen ill the conjecture of a personal disposition is very obvious as multiple cause. This problem was not considered until today.

The medium duration of action at the fallen ill lies on about 25 years, the medium latent period on about 40 years. Under consideration of these very large periods it is senseless, to cover today goal-oriented preventive measures to possibly then available causes, because in woodworking processes, attendant materials and dust extraction are today others as before decades. Goal-oriented preventive measures is facilitated, if these facts are considered in scientific and official regulations.