Zusammenfassung
Hintergrund
Der Fachkräftemangel in Medizin und Pflege löst einen Wettbewerb aus. Bei der Analyse der Wettbewerbsbedingungen ist die sog. Generation Y bedeutsam. Diese Mitarbeiter sind mehrheitlich weiblich und stellen höhere Anforderungen an Arbeitgeber als bisherige Generationen. Daher sind Kenntnisse dieser Ansprüche für die erfolgreiche Anwerbung von Bedeutung.
Methode
Befragt wurden Studierende in Kiel und Hannover von 2005 bis 2011 zu den gewählten Ausbildungsfächern, den wichtigsten Kriterien für die Auswahl der Klinik und zum Stellwert von Promotion und Habilitation. Zusätzlich wurde eine Internet- und Medline-Suche zu den Stichworten „Generation Y und Medizin“ „Demographie, Personal und Krankenhaus“ durchgeführt. Die vorhandenen Daten wurden nach Oberkriterien sortiert und dabei der Bezug zum Krankenhaus berücksichtigt. Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv.
Ergebnisse
Es liegen 1097 auswertbare Antworten vor, was etwa 75% der Studierenden insgesamt entspricht. Die Geschlechterverteilung lag bei 67% weiblich und 33% männlich. Als Fächerpräferenzen wurden die Innere Medizin, Pädiatrie und Anästhesie als Erstes angegeben, die HNO lag auf Rang 10. Bei den Auswahlkriterien wurden das Arbeitsklima, die Ausbildung sowie die Familienfreundlichkeit und Wertschätzung genannt. Der Stellenwert der Promotion wurde mit 2,6, die Habilitation mit 3,6 angegeben. Die Analyse Internetrecherche zeigte, dass Mitarbeiter der Generation Y „beim Arbeiten leben“ und Hierarchien ablehnen. Internet und Computer gehören für sie zum Alltag.
Schlussfolgerungen
Mitarbeiter der Generation Y stellen größere Anforderungen an die Führung einer Klinik. Sie können jedoch erheblich zur Professionalisierung bzw. Wettbewerbsfähigkeit beitragen.
Abstract
Background
The shortage of qualified doctors and nurses has led to a competition between hospitals. Analyzing the circumstances of the competition, nurses and doctors of so-called generation Y are important. These employees are mainly female and have different requirements compared to previous generations. Therefore, knowledge of these requirements will become a critical success factor for hospitals in the future.
Method
We interviewed medical students in Kiel and Hannover from 2005 to 2011 about the clinical department chosen, the criteria for choosing a specific clinic, and the importance of MD and PhD programs. In addition, we conducted an internet and Medline search for scientific studies on labor shortage, generation Y, and demographics. The data were sorted by main categories and relevance for hospitals. Statistical analyses were performed using descriptive measures.
Results
We received 1,097 answers which represents approx. 75% of all students. Sixty-seven percent of the students were female, 33% male. Preferences for departments revealed internal medicine, pediatrics, and anesthesiology as the top three. ENT followed at rank 10. The main criteria for choosing a clinic were working climate, structure and broadness of education, family friendliness, and respect. MD programs were rated 2.6, while PhD programs were rated 3.6. Staff members of Generation Y “live while working” and disagree with hierarchies. Internet and computers are part of their daily routine.
Conclusion
Employees of Generation Y challenge leadership in hospitals by increasing demands. However, Generation Y can increase professionalization and competitiveness for hospitals significantly.
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Schmidt, K., Meyer, J., Liebeneiner, J. et al. Generation Y in der HNO. HNO 60, 993–1002 (2012). https://doi.org/10.1007/s00106-012-2572-4
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