Pharmakotherapie der Depression

Zusammenfassung

Depressive Störungen zählen zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen in der westlichen Welt mit Prävalenzzahlen zwischen 9% und 18%.Sie sind unter anderem durch Störungen des Affektes (depressive Stimmung, Ängste und Antriebsverlust, fehlende Lebensfreude, Insuffizienz- und Schuldgefühle), vegetative Störungen (Libidoverlust, Schlaf- und Appetitstörungen) sowie wiederkehrende Gedanken an den Tod oder Suizid gekennzeichnet. Im Einklang mit der “Monoaminhypothese der Depression” haben sich bei der Pharmakotherapie der Depression insbesondere Substanzen als erfolgreich erwiesen,welche durch Blockade von spezifischen Transporterproteinen die Konzentration von Monoaminen im synaptischen Spalt erhöhen.Offensichtlich ist die Hemmung der Monoaminwiederaufnahme per se jedoch nicht für die antidepressive Wirkung dieser Substanzen verantwortlich, vielmehr scheinen längerfristige, adaptive Veränderungen dem therapeutischen Effekt zu Grunde zu liegen. Diese beinhalten sowohl funktionelle als auch strukturelle Modifikationen, die im Beitrag vorgestellt werden.

Abstract

Depressive disorders are among the most frequent psychiatric diseases in the Western world with prevalence numbers between 9% and 18%.They are characterized by depressed mood, diminished interest in pleasure, feelings of worthlessness or inappropriate guilt, decrease in appetite and libido, insomnia, and recurrent thoughts of death or suicide.Among other findings, a reduced activity of monoaminergic neurotransmission has been postulated for the pathogenesis of depression.Consistently, antidepressive drugs exert their action by elevating the concentration of monoamines in the synaptic cleft.However, it is not the enhancement of monoaminergic signaling per se, but rather long-term, adaptive changes which may underlie the therapeutic effect.These include functional and structural changes which are discussed below.