Mitglieder der PECAD(Penile Cancer Adherence)-Studiengruppe haben die Leitlinienadhärenz in der Peniskrebstherapie und deren Auswirkung untersucht. Analysiert wurden die Daten von 425 Betroffenen aus zwölf europäischen und amerikanischen Zentren. Als therapeutisch maßgeblich betrachteten die Studienautoren die 2014 aktualisierte Peniskrebsleitlinie der European Association of Urology (EAU). Sie stellten fest, dass sich die Behandler mehrheitlich an die Leitlinie hielten. Beim Primärtumor wurden die Vorgaben in knapp 75 % der Fälle eingehalten, bezüglich einer eventuell nötigen Lymphadenektomie in 74 % der Fälle. Die Leitlinientreue nahm dabei mit dem Tumorstadium zu.

Nach einer Nachbeobachtung von median 17 Monaten war der Tumor bei 107 Männern fortgeschritten, 36 waren verstorben. Laut der Berechnungen der Studienautoren hatte die Leitlinienadhärenz keinen Einfluss auf das progressionsfreie Überleben. Beim Gesamtüberleben allerdings taten sich signifikante Unterschiede zugunsten der gemäß Leitlinie behandelten Patienten auf: Ihre Mortalität war um 60 % reduziert, wenn die Vorgaben zur Behandlung des Primärtumors, und um 52 % niedriger, wenn die Regeln zur Lymphadenektomie eingehalten wurden.

Fazit: Gemäß einer Studie beträgt die Adhärenz zur EAU-Leitlinie zum Peniskrebs in verschiedenen Weltregionen mehr als 70 %. Das sei noch nicht optimal, so die Mediziner, da sich Leitlinientreue in besseren klinischen Resultaten niederschlage: Die veröffentlichten Daten zeigen, dass gemäß Leitlinie behandelte Patienten bessere Überlebenschancen haben.