Randomisierte Studien haben gezeigt, dass bei der Harnleitersteinbehandlung mit Ureterorenoskopie (URS) in unkomplizierten Fällen auf die Einlage eines Ureterstents verzichtet werden kann. Weniger gut untersucht ist die Bedeutung der Katheterisierung nach flexibler URS (fURS) zur Nephrolithiasistherapie.

Japanischen Urologen hatten gezeigt, dass Patienten, die nach der Prozedur keine Harnleiterschiene erhalten hatten, keine erhöhte Komplikationsrate aufwiesen [BJU Int. 2015; 115: 446-51]. In einer retrospektiven Folgestudie mit 148 fURS-Patienten aus einer einzigen Klinik, bei denen die für den Behandlungserfolg relevanten Parameter weitgehend übereinstimmten, Über-Nacht-Stenting und Langzeit-Stenting verglichen.

In der Langzeitgruppe war der Katheter für drei bis vier Wochen belassen worden. Steinfreiheit lag definitionsgemäß vor, wenn im CT (ohne Kontrastmittel) allenfalls Konkremente < 4 mm zu erkennen waren. Dies war bei 93,2 % der Patienten mit Langzeit- und 91,9 % mit Über-Nacht-Katheter der Fall. Perioperative Komplikationen kamen bei 12,2 % gegenüber 14,9 % der Patienten vor. Keiner der Unterschiede war signifikant. Die Dauer des Krankenhausaufenthalts war ebenfalls identisch (6,2 vs. 6,8 Tage). An Komplikationen traten in der Langzeitgruppe Fieber (7 Patienten) und Sepsis (2) auf. In der Über-Nacht-Gruppe waren es Fieber (7), Sepsis (2), Pyelonephritis (2) und Grad-1-Hydronephrose (1). Alle Fälle von Fieber und Sepsis konnten konservativ behandelt werden, bei den anderen wurde erneut ein Katheter eingesetzt. Beim Opioidverbrauch während des Klinikaufenthalts gab es zwischen den Gruppen, keine Unterschiede, ebenso wenig bei der Schmerzintensität auf einer numerischen Bewertungsskala. Die Patienten mit der Kurzzeitkatheterisierung hatten allerdings etwas mehr Paracetamol und NSAR erhalten. Nach der Entlassung war auch dieser Unterschied verschwunden.

Fazit: Den Studienautoren zufolge legen diese vorläufigen Daten nahe, dass ein routinemäßiges langfristiges Ureterstenting nach fURS unnötig ist. Möglicherweise könne sogar ganz auf die Katheterisierung verzichtet werden. Definitive Aussagen lassen sich aus der retrospektiven Studie mit nur wenigen Patienten und möglicherweise unvollständigem Abgleich allerdings nicht ableiten.