Vom Gesamtkonzept her schließt das Buch eine Lücke in der deutschsprachigen allergologischen Literatur“ — soweit der Schlusssatz meiner Rezension zur 2. Auflage 2013. Und ganz offensichtlich ist das Konzept beim Leser auch gut angekommen; dass ein Lehrbuch innerhalb von nur vier Jahren eine überarbeitete Neuauflage erlebt, ist selten.

Das Inhaltsverzeichnis wurde umstrukturiert, aus ehedem 27 wurden nun stattliche 41 Kapitel, bei insgesamt leicht reduzierter Seitenzahl. Einige Themen wurden aufgeteilt oder neu aufgenommen (Allergen-Immuntherapien), um die einzelnen Krankheitsbilder besser hervorzuheben. Eine weitere positive Neuerung sind die einleitenden Absätze zu Beginn der meisten Kapitel, die einen übersichtlichen Einstieg in das jeweils neue Thema bieten.

Die HNO-assoziierte Allergologie wurde umgearbeitet und gekürzt, viel Überflüssiges abgeworfen. Allerdings hätten peinliche Neologismen wie „Eustachi Röhre“ (statt korrekt „Tuba auditiva“) vermieden werden sollen. Und was hat das Sjögren-Syndrom im Kapitel „Perenniale Rhinitis“ verloren? Auch sollte in einem aktuellen Lehrbuch dieses Niveaus für die Wegenersche Granulomatose der heute gängige Begriff GPA (Granulomatosis with Polyangitis) zumindest Erwähnung finden. Diese Schwächen mindern den Stellenwert des ansonsten ausgezeichneten allergologischen Nachschlagewerks zwar nicht wirklich, sollten bei einer Neuauflage aber ausgebessert werden.

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A. Trautmann und J. Kleine-Tebbe Allergologie in Klinik und Praxis 3. Auflage Thieme Verlag 2017 ISBN 978-3-13-142182-8 149,99 Euro