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Die Überwachungsverfahren – CTG, pH-Wert und O2-Sättigung – dienen dazu, die Folgen eines möglichen Sauerstoffmangels unter der Geburt besser abschätzen zu können. Als protrahierte Geburt gilt eine Geburtsdauer von mehr als 12 Stunden ab Beginn der Wehentätigkeit und Zervixdilatation. Mit zunehmender Geburtsdauer steigt auch die Zahl der operativen Entbindungen an.
Das intrapartale CTG ist anders zu beurteilen als bei den Schwangerschaftskontrollen. Basale fetale Herzfrequenz, Akzelerationen und Oszillationen müssen in ihrer Beurteilung differenziert und in Relation zueinander gesehen werden. Dezelerationen sind dagegen immer pathologisch. Die Kombination von Dezelerationen mit Verlust von Akzeleration und Oszillation sowie einem Anstieg der basalen fetalen Herzfrequenz zeigt eine beginnende Zentralisation des fetalen Kreislaufs an.
Solche Ereignisse treten besonders in der Austreibungsphase auf und geben, wenn sie länger andauern, Hinweise auf eine Hypoxämie. Diese ist durch MBU abzuklären. Dabei ist zu beachten, daß neben Meß- auch Abnahmefehler die MBU-Werte verfälschen können. Bessere Daten ließen sich eventuell durch kontinuierliche Pulsoxymetrie gewinnen. Eine breite Routineanwendung ist aber z. Zt. aus technischen Gründen noch nicht möglich.
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Künzel, W., Oehmke, F. Kardiotokogramm, pH-Analyse und Sauerstoffsättigung als Entscheidungshilfe für die operative Geburtsbeendigung. Gynäkologe 31, 772–781 (1998). https://doi.org/10.1007/PL00003160
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DOI: https://doi.org/10.1007/PL00003160