Zusammenfassung
Am ›intimen Drama‹ lässt sich um 1900 eine signifikante Überschneidung zwischen dem Diskurs der Willensschwäche und Innovationen im Bereich der dialogischen Technik beobachten. Entsprechend treten in Texten von Gerhart Hauptmann und Johannes Schlaf Momente einer modernen Wahrnehmung hervor, die den zentralen Anteil des Naturalismus an der Genese der ästhetischen Moderne belegen.
Abstract
The intimate drama‹ around 1900 shows a significant overlap of innovations in the technique of the dialogue and a discourse that deals with the lack of willpower. The works of Gerhart Hauptmann and Johannes Schlaf display characteristics of a modern perception and demonstrate how strongly naturalist literature is involved in the creation of aesthetic modernism.
Literature
Vgl. Peter Szondi, Theorie des modernen Dramas (1880–1950), Frankfurt a.M. 1963 [zuerst 1956]
Ders., Das lyrische Drama des Fin de Siècle, hrsg. Henriette Beese, Frankfurt a.M. 1975.
Die bislang einzige Monographie stammt von Annette Delius, Intimes Theater. Untersuchungen zu Programmatik und Dramaturgie einer bevorzugten Theaterform der Jahrhundertwende, Kronberg/Ts. 1976. Einen kurzen, aber konzisen Überblick gibt Dieter Kafitz, »Das Intime Theater am Ende des 19. Jahrhunderts«, in
Günter Holtus (Hrsg.): Theaterwesen und dramatische Literatur, Tübingen 1987, 309–329. Vgl. zur lexikalischen Situation
Friedrich Wilhelm Wodtke, »Lyrisches Drama«, Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte, begr. von Paul Merker und Wolfgang Stammler, hrsg. Werner Kohlschmidt, Wolfgang Mohr, Berlin 1965, II, 252–258
Dieter Burdorf, »Lyrisch«, Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft (Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte), hrsg. Harald Fricke, Berlin, New York 2000, II, 505–509.
Vgl. Marianne Streisand, Intimität. Begriffsgeschichte und Entdeckung der ›Intimität‹ auf dem Theater um 1900, München 2001, 216ff.
Vgl. Walter Erhart: Familienmänner. Uber den literarischen Ursprung moderner Männlichkeit, München 2001.
Vgl. Max Halbe, »Intimes Theater«, Pan 2 (1895), 106–109
Johannes Schlaf, »Vom intimen Drama«, Neuland. Monatsschrift für Politik, Wissenschaft, Litteratur und Kunst, 2. Jg. 1898, 1. Bd., 33–38
August Strindberg, »Begriff ›Intimes Theater‹«, in: Ders., Dramaturgie, verdeutscht von Emil Schering, 2. Aufl., München, Leipzig 1911, 69–73.
Vgl. Rainer Maria Rilke, »Demnächst und gestern« [1897], in: Sämtliche Werke, hrsg. Rilke-Archiv, in Verbindung mit Ruth Sieber-Rilke besorgt durch Ernst Zinn, Frankfurt a.M. 1975, X, 345–350; Ders., »Vom Wert des Monologes« [1898], in: Ebd., 434–439.
Otto Brahm, »Hauptmann: Das Friedensfest« [1890], in: Ders., Kritiken und Essays, ausgew., eingel. und erläutert von Fritz Martini, Zürich, Stuttgart 1964, 322–332, hier: 325.
Samuel Lublinski, Die Bilanz der Moderne [1904], mit einem Nachwort neu hrsg. Gotthart Wunberg, Tübingen 1974, 104f.
Helmut Scheuer, »Gerhart Hauptmanns ›Das Friedensfest‹. Zum Familiendrama im deutschen Naturalismus«, in: Robert Leroy, Eckart Pastor (Hrsg.), Deutsche Dichtung um 1890. Beiträge zu einer Literatur im Umbruch, Bern, Berlin, Frankfurt a.M. u.a. 1991, 399–416, hier: 399.
Fritz Martini, »Nachwort«, in: Gerhart Hauptmann, Bahnwärter Thiel. Novellistische Studie, Stuttgart 1970, 47–55, hier: 52. Vgl. auch
Wilhelm Emrich: »Der Tragödientypus Gerhart Hauptmanns«, in: Hans Jürgen Schrimpf (Hrsg.), Gerhart Hauptmann, Darmstadt 1976, 145–162, hier: 150ff.
Eva-Maria Siegel, High-fidelity. Konfigurationen der Treue um 1900, München 2004, 208.
Theodor Fontane, »Holz/Schlaf: Die Familie Selicke; Kielland: Auf dem Heimwege (8.4. 1890)«, in: Ders., Theaterkritiken, 1884–1894, hrsg. Siegmar Gerndt, mit einem Nachwort von Karl Richter, München 1979, IV, 229–232, hier: 231.
Gerhart Hauptmann, Das Friedensfest. Eine Familienkatastrophe [1890], in: Ders., Sämtliche Werke, hrsg. Hans-Egon Hass, Darmstadt 1966, 1, 99–165, hier: 103.
Zu den (auto-(biographischen Subtexten der Handlung, zu denen auch Mitteilungen Frank Wedekinds über dessen häusliche Verhältnisse zählen, vgl. Günther Mahal, Naturalismus, 3. Aufl., München 1996, 216 und Friedhelm Marx, Gerhart Hauptmann, Stuttgart 1998, 56.
Rezension im Berliner Börsen-Courier vom 1.6. 1890, zit. nach Gernot Schley, Die Freie Bühne in Berlin. Der Vorläufer der Volksbühnenbewegung. Ein Beitrag zur Theatergeschichte in Deutschland, Berlin 1967, 77.
Vgl. Horst Thomé, Autonomes Ich und ›Inneres Ausland‹. Studien über Realismus, Tiefenpsychologie und Psychiatrie in deutschen Erzähltexten (1848–1918), Tübingen 1993, 220ff.
Franziska Lamott, Die vermessene Frau. Hysterien um 1900, München 2001, 57ff.
Vgl. Friedrich Nietzsche, »Der Fall Wagner. Ein Musikanten-Problem« [1888], in: Ders., Sämtliche Werke. Kritische Studienausgahe in 15 Bänden, hrsg. Giorgio Colli, Mazzino Montinari, 2., durchges. Aufl., München 1988, VI, 9–53.
Vgl. Szondi 1963 (Anm. 1), 62. Vgl. auch Ulrike Horstenkamp-Starke, ›Dass die Zärtlichkeit noch barbarischer zwingt, als Tyrannenwut‹. Autorität und Familie im deutschen Drama, Frankfurt a.M. 1976, 169.
Vgl. Hauke Stroszek, »›Sie haben furchtbar, furchtbar gefehlte Verschweigung und Problemstruktur in Gerhart Hauptmanns ›Das Friedensfest. Eine Familienkatastrophe‹«, Euphorion 84 (1990), 237–268.
Gerhart Hauptmann, Die Kunst des Dramas. Über Schauspiel und Theater, zusammengestellt von Martin Machatzke, Berlin, Frankfurt a.M., Wien 1963, 176 [vor 1907].
Joseph Chapiro, Gespräche mit Gerhart Hauptmann [1932], Frankfurt a.M., Berlin 1996, 125.
Vgl. Georg Braungart, Leibhafter Sinn. Der andere Diskurs der Moderne, Tübingen 1995, 242ff.
Gerhard Kluge, »Die Gebärde als Formprinzip in der Lyrik des deutschen Jugendstils. Bemerkungen zu einigen Gedichten«, Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik 18 (1984), 125–150
Helmuth Kiesel, Geschichte der literarischen Moderne. Sprache, Ästhetik, Dichtung im zwanzigsten Jahrhundert, München 2004, 222 ff.
Hugo von Hofmannsthal, »Über die Pantomime« [1911], in: Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden, Reden und Aufsätze I (1891–1913), hrsg. Bernd Schoeller in Beratung mit Rudolf Hirsch, Frankfurt a.M. 1979, VIII, 502–505, hier: 504f.
Hugo von Hofmannsthal: »Die Mimin und der Dichter« [1924/25], in: Ebd., Dramen IV / Lustspiele, hrsg. Bernd Schoeller in Beratung mit Rudolf Hirsch, Frankfurt a.M. 1979, V, 556–558, hier: 557.
Vgl. Andreas Härter, Digressionen. Studien zum Verhältnis von Ordnung und Abweichung in Rhetorik und Poetik (Quintilian, Opitz, Gottsched, Friedrich Schlegel), München 2000. — Zur Funktion des Dialogs als konstitutiver »Träger« und unerlässlicher »Möglichkeit« des Dramas vgl. Szondi 1963 (Anm. 1), 19. Zur Kritik vgl.
Manfred Pfister, Das Drama. Theorie und Analyse, 6. Aufl., München 1988, 196.
Vgl. Carl Wernicke, Der aphasische Symptomencomplex. Eine psychologische Studie auf anatomischer Basis, Breslau 1874.
Adalbert von Hanstein, Das jüngste Deutschland. Zwei Jahrzehnte miterlehter Literaturgeschichte, 3., unveränderter Abdruck Leipzig 1905, 213.
Lou Andreas-Salomé, »Ein holländisches Urteil über moderne deutsche Dramen«, Freie Bühne 2 (1891), 521–525, 541–546, 571–574,592–595, 670–673, 696–701, hier: 671. Eine ähnliche Einschätzung findet sich auch bei Hanstein (Anm. 42), 213: »Von allen bisher erschienenen Stücken Hauptmanns ist keins mit so absoluter Vollendung durchgeführt, wie dies.«
Vgl. für einen tendenziell beliebigen, aber prominenten Beleg die noch jüngst bei Petra Kuhnau, »Auch eine Geschichte der Brüder Buddenbrook. Zur Dialogizität von Hysterie und Neurasthenie in Thomas Manns Roman«, Scientia Poetica 9 (2005), 136–174, dokumentierten Deutungskontroversen um die neurasthenische Identität der Mannschen Figuren.
Die Verbindung von Wille und Aufmerksamkeitssteuerung ruht auf einem Bewusstseinsmodell, in dem die Wahrnehmungsobjekte schrittweise von einer dynamischen und nur diffus organisierten Peripherie in ein Zentrum bewusster und aktiver Apperzeption aufrücken. In der Konsequenz dieser Konstruktion ist es begründet, dass die Erfahrung kohärenter Wirklichkeitsgehalte nicht mehr aus dem ›Wesen‹ dieser Wirklichkeit und ihrer analogischen Wiedergabe hergeleitet, sondern allein in den flüchtigen Momenten ihrer apperzeptiven ›Konstruktion‹ begründet werden kann. Wille und Aufmerksamkeit bilden daher Momente einer aktiven Organisation der wahrgenommenen Welt, die so lange diskontinuierlich bleibt, wie das Bewusstsein nicht über Mechanismen verfügt, die in die Vielzahl optischer und akustischer Attraktionen eingreifen und eine begrenzte Zahl ihrer Gehalte isolieren. Diesem überaus einflussreichen Modell, in dem, wie bei Wilhelm Wundt, Wille und Aufmerksamkeit apperzeptiv zur Deckung gelangen, ist die Psychologie des 19. Jahrhunderts vor allem darin gefolgt, dass sie Wundts Unterscheidung zwischen einem visuellen Gesamtfeld — dem »Blickfeld« — und einem zentrierenden Fokalpunkt — dem »Blickpunkt« — aufgenommen und die Willensleistungen an die apperzeptive Funktion des »Blickpunkts« gebunden hat. Vgl. nur Wilhelm Wundt, Grundzüge der physiologischen Psychologie [1874], 3. Bd., 3. Aufl., Leipzig 1908, 306–364; 2. Bd., Leipzig 1874, 235f. und
Jonathan Crary, Aufmerksamkeit. Wahrnehmung und moderne Kultur, aus dem Amerikanischen von Heinz Jatho, Frankfurt a.M. 2002, 38f.
F. C. R. Eschle, Die krankhafte Willensschwäche und die Aufgaben der erziehlichen Therapie, Berlin 1904, 30.
Paul Julius Möbius, Die Nervosität, 3., verm. und verbess. Aufl., Leipzig 1906, 108.
Vgl. nur Reinhold Gerling, Die Gymnastik des Willens. Praktische Anleitung zur Erhöhung der Energie und Selbstbeherrschung […] durch Stärkung der Willenskraft ohne fremde Hilfe, 2., vollstdg. neubearb. Aufl. o.J. [11905]
Wilhelm Bergmann, Selbstbefreiung aus nervösen Leiden, 5.Aufl., Freiburg 1922 [11911]
Karl Birnbaum, Die krankhafte Willensschwäche und ihre Erscheinungsformen. Eine psychopathologische Studie für Ärzte, Pädagogen und gebildete Laien, Wiesbaden 1911.
George M. Beard, Die Nervenschwäche (Neurasthenia). Ihre Symptome, Natur; Folgezustände und Behandlung, nach der zweiten Aufl. ins Deutsche übertragen und mit einem Vorwort versehen von M. Neisser, Leipzig 1881, 1.
Vgl. Théodule Ribot, Der Wille. Pathologisch-psychologische Studien (Les maladies de la volonté), nach der 8. Aufl. des Originals mit Genehmigung des Verf. uebersetzt von F. Th. F. Pabst, Berlin 1893, 95ff.
Vgl. Pierre Janet, L’automatisme psychologique. Essai de psychologie expérimentale sur les formes inférieures de Vactivité humaine, Paris 1889, 308.
Eschle (Anm.46), 86, nennt u.a.: Die »zufällige[] Klangähnlichkeit« durch »Reime und Assonanzen«, das Überspringen von »Zwischenvorstellungen« in der »Ideenassoziation«, die »Logorrhoe«, die Reihung von »Vorstellungen ohne Satzbildung«, das » rasche [] Plappern zusammenhangsloser Worte« und das » sinnlose [] Gefasel (›Verbigeration‹)«. Vielfach beschrieben ist zudem die »Heterophemie«, d.h. das unwillkürliche Verwenden des » gegenteilige [n] Wort[s] von dem, welches benützt werden sollte«. Vgl. Beard (Anm. 49), 32f.; Franz Carl Müller (Hrsg.), Handbuch der Neurasthenie, Leipzig 1893, 106.
Vgl. Dieter Kafitz, Johannes Schlaf-Weltanschauliche Totalität und Wirklichkeitsblindheit. Ein Beitrag zur Neubestimmung des Naturalismus-Begriffs und zur Herleitung totalitärer Denkformen, Tübingen 1992, 60ff., 83ff.
Delius (Anm. 2) lässt Schlafs Dramen ebenso unberücksichtigt wie Streisand (Anm. 3). Berücksichtigt wird Schlaf dagegen in der bereits genannten Studie von Kafitz (Anm.2), 316ff. und (weitgehend inhaltsgleich) in Ders., »Struktur und Menschenbild naturalistischer Dramatik«, Zeitschrift für deutsche Philologie 97 (1978), 225–255, hier: 243 ff. Kafitz’ Schlaf-Monographie deutet die Texte primär mit Blick auf die bewusstseinsgeschichtliche Entwicklung des Autors. Vgl. Kafitz (Anm. 56), 71–82. Vergleichsweise umfangreiche, aber in erster Linie am inhaltlichen Verlauf der Stücke orientierte Kommentare bieten Ernst Sander, Johannes Schlaf und das naturalistische Drama, Diss. Rostock 1922, 67–83 und
Raleigh Whitinger, Johannes Schlaf and German Naturalist Drama, Drawer, Columbia 1997, 144–164. — Was die Aufführungs- und Publikationsgeschichte der Stücke anbelangt, sind für zwei der vier Dramen — Die Feindlichen und Weigand - Aufführungen nicht belegt. Vgl. Kafitz (Anm. 56), 74 bzw. 79. Gertrud wurde am 24. April 1898 am Berliner Residenztheater aufgeführt, der Erstdruck erscheint zeitgleich bei Johann Sassenbach und in der verlagseigenen Zeitschrift Neuland. Vgl. Kafitz (Anm. 56), 71. Der Bann erschien als Schlussstück der Novellensammlung Die Kuhmagd und Anderes (1900). Die Uraufführung fand am 20. Oktober 1901 am Berliner Theater statt. Vgl. Sander, 79.
Johannes Schlaf, »Der Bann. In dramatischer Form« [1900], in: Ders., Die Kuhmagd und Anderes, Berlin 1900, 151–212, hier: 194.
Johannes Schlaf, Gertrud. Drama in drei Aufzügen, Berlin, Paris 1898, 18.
Johannes Schlaf, Die Feindlichen. Drama in vier Aufzügen, Minden (oj.) [1899], 5.
Vgl. Carl du Prel, Die Entdeckung der Seele durch die Geheimwissenschaften, 2 Bde., Leipzig 1894/95 und
Conrad Rieger, Der Hypnotismus. Beiträge zur Kenntnis sogenannter hypnotischer Zustände Jena 1888.
Das entsprechende diskursive Feld verläuft zwischen der ›kulturtheoretischen‹ Essayistik Max Nordaus, in der die »unbewusste Suggestion« als psychosozialer Normalzustand figuriert, der Masse als hypnotischer »Gemeinschaftsseele« (Le Bon), in der die Einzelwillen zu einem suggestiblem Gesamtwillenskörper verschmelzen, und Tardes Soziologie, die den Gesellschaftsbegriff von einem auf unbewusster Nachahmung beruhenden état hypnotique her begreift. Eine narrative Ausgestaltung der ›suggestiven Stadt‹ findet sich in Schlafs 1900 erschienenem Roman Das dritte Reich, in dem die urbanen Streifzüge der Hauptfigur Emanuel Liesegang mehrfach zu hypnotischen Entindividuationen ausphantasiert werden. Bezeichnenderweise ist die intertextuelle Referenz Maupassants Erzählung Der Horla. Vgl. Johannes Schlaf, Das dritte Reich. Roman [1900], Dresden 1923, 132, 199.
Vgl. Johannes Schlaf, »Vom intimen Drama« [1898], in: Die Feindlichen (1899) 91–99, hier: 94.
Die Formulierung rekapituliert Hermann Bahrs Unterscheidung zwischen den » états des choses« und den » états d’âmes «. Vgl. Hermann Bahr, »Die Krisis des Naturalismus« [1891], in: Ders., Zur Überwindung des Naturalismus. Theoretische Schriften 1887–1904, ausgew., eingel. und erläut. von Gotthart Wunberg, Stuttgart, Berlin u.a. 1968, 48–53, hier: 49 u.ö. Die »états d’âmes« gehen ihrerseits auf Henri Frédéric Amiel zurück ( »Tout paysage est un état de l’âme« ). Vgl.
Jens Malte Fischer, Fin de siècle. Kommentar zu einer Epoche, München 1978, 74.
Vgl. Hartmut Riemenschneider, Der Einfluss Maurice Maeterlincks auf die deutsche Literatur bis zum Expressionismus, Hagen 1969.
Vgl. Johannes Schlaf, Maurice Maeterlinck, mit einer Heliogravüre, elf Vollbildern und einem Faksimile, Berlin 1906, 1f.
Maurice Maeterlinck, Der Schatz der Armen [1896], autorisierte Ausgabe, in das Deutsche übertragen von Friedrich von Oppeln-Bronikowski, Jena 1923, 104. Zu Maeterlincks ›Erfindung‹ der »durchgehenden Doppeldeutigkeit des Dialogs« vgl.
Marianne Kesting, »Maeterlincks Revolutionierung der Dramaturgie«, in: Dies., Die Vermessung des Labyrinths. Studien zur modernen Ästhetik, Frankfurt a.M. 1965, 107–125, hier: 116f.
Sigmund Freud, »Die Freudsche psychoanalytische Methode« [1903/04], in: Ders., Studienausgabe, hrsg. Alexander Mitscherlich, Angela Richards, James Strachey. Ergänzungsband: Schriften zur Behandlungstechnik, Frankfurt a.M. 1975, 99–106, hier: 103.
Vgl. nur Michael Worbs, Nervenkunst. Literatur und Psychoanalyse im Wien der Jahrhundertwende, Frankfurt a.M. 1983.
Sigmund Freud, Briefe 1873–1939, Frankfurt a.M. 1960, 338–340, hier: 338 (an Arthur Schnitzler, 14.5. 1922).
Vgl. Susanne Lüdemann, Mythos und Selbstdarstellung. Zur Poetik der Psychoanalyse, Freiburg 1994 und Erhart (Anm.4), 100ff., 339ff.
Vgl. zum Monismus der Jahrhundertwende Monika Fick, Sinnenwelt und Weltseele. Der psychophysische Monismus in der Literatur der Jahrhundertwende, Tübingen 1993; Verf., »Im Allsein der Texte. Zur darwinistisch-monistischen Genese der literarischen Moderne um 1900«, Scientia Poetica 9 (2005), 263–291.
Richard Dehmel, Ausgewählte Briefe aus den Jahren 1883 bis 1902, Berlin 1923, 281–283, hier: 281 (an Johannes Schlaf, 21.7. 1898).
Hermann Conradi, Adam Mensch. Roman, Leipzig 1889, Nachdruck Karben 1997, 191.
Hermann Conradi, »Ein Kandidat der Zukunft — Uebergangsmenschen« [1889], in: Ders., Gesammelte Schriften, hrsg. Gustav Werner Peters, München, Leipzig 1911, III, 447–481, hier: 451.
Vgl. Horst Thomé, »Das Ich und seine Tat. Überlegungen zum Verhältnis von Psychologie, Ästhetik und Gesellschaft im Drama der Jahrhundertwende«, in: Karl Richter, Jörg Schönert, Michael Titzmann (Hrsg.), Die Literatur und die Wissenschaften 1770–1930, Stuttgart 1997, 323–353, hier: 323.
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Stöckmann, I. Das innere Jenseits des Dialogs Zur Poetik der Willensschwäche im intimen Drama um 1900 (Gerhart Hauptmann, Johannes Schlaf). Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 81, 584–617 (2007). https://doi.org/10.1007/BF03375766
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