Objektive Meßmethoden bei der allergischen Rhinokonjunktivitis

Zusammenfassung

Ziel dieser Studie war es, eine Technik zu entwickeln, mit der die konjunktivale allergische Entzündung objektiv gemessen werden kann. In der Wiener Provokationskammer („Vienna Challenge Chamber“ — VCC) wurden 24 Patienten mit dokumentierter allergischer Konjunktivitis gegen Gräserpollen in physiologischen Konzentrationen mit Gräserpollen und nach 225 Minuten zusätzlich durch konjunktivalen Provokationstest (CPT) mit einem Gräserpollenextrakt provoziert. Diese Patienten wurden mittels Zufallsfaktor entweder mit einem Plazebo oder mit einem aktiven H1-Rezeptor-Antagonisten (Azelastin-Augentropfen) topisch behandelt. Die vaskuläre Reaktion der Konjunktiva wurde in 30-Minuten-Abständen mit Hilfe einer Videokamera dokumentiert und das entstandene Signal zu einer Bilddigitalisierungskarte (Matrox Magic) gesendet. Diese digitale Bildanalyse wurde mit Hilfe des WCUE-3-Programms abgewickelt.

Die Gräserpollenprovokation führte zu einem sofortigen Anstieg der optischen Dichte des Rotanteils in der Konjunktiva. Während der Langzeitprovokation in der Wiener Provokationskammer (VCC) verstärkte sich die vaskuläre Reaktion über zwei Stunden kontinuierlich, bevor es zu einer Plateaureaktion kam. Der abschließende CPT führte zu einem neuerlichen Anstieg. Unter der aktiven Therapie mit Azelastin-Augentropfen war ein mit der Plazebogabe konsistentes Reaktionsmuster zu verzeichnen, jedoch waren unter der aktiven Therapie die entsprechenden Niveaus statistisch signifikant niedriger (p = 0,029). Im Unterschied zu den subjektiven Score-Werten, die nur beim konventionellen CPT signifikante Unterschiede aufzeigten, war die digitale Messung der vaskulären Reaktion sensibel genug, um auch bei der physiologischen Langzeitprovokation signifikante Unterschiede aufzuzeigen.

Die Verwendung der digitalen Bildanalyse zur Berechnung der Rotdichte stellt demnach ein sensibles Instrument zur Messung der konjunktivalen allergischen Reaktion dar.

Summary

The objecitve of this study was to develop a technique for objectively measuring conjunctival allergic inflammation. In the Vienna Challenge Chamber (VCC) 24 patients with confirmed allergic conjunctivitis to grass pollen were challenged with physiological concentrations of grass pollen and, after 225 minutes, an additional conjunctival provocation test (CPT). These patients were randomly assigned to topical treatment with either placebo or an active H1 receptor antagonist (azelastine eye drops). The conjunctival vascular reaction was recorded at 30-minute intervals by video camaera, and the signal thus generated transmitted to an image digitalisation card (Matrix Magic). The digital image was analysed with the help of the WCUE-3 program.

The grass pollen challenge resulted in an immediate increase in the optical density of the red fraction of the conjunctiva. During the long-term challenge in the Vienna Challenge Chamber the vascular reaction increased continually over a period of two hours before reaching plateau. The subsequent CPT led to a renewed increase. Under acitve therapy with azelastine eye drops the reaction pattern was consistent with that for placebo administration. However, the corresponding levels were statistically significantly lower (p = 0.029). In contrast to the subjective scores, which only showed significant differences for the conventional CPT, digital measurement of the vascular reaction was sensitive enough to record significant differences during long-term physiological challenge.

Hence, calculating the red fraction by digital image analysis is a sensitive instrument for measuring the conjunctival allergic reaction.