Abstract
Die Therapie von atherosklerotischen Nierenarterienstenosen unterlag in den letzten Jahren einem beträchtlichen Wandel. Anfangs lag neben der rein medikamentösen Blutdruckbehandlung lediglich die operative Beseitigung als Möglichkeit vor. In den 1980er- und 1990er-Jahren wurde zunehmend die kathetergestützte Therapie durchgeführt. Die Ergebnisse waren jedoch nicht immer wie erwartet und weder die Hypertonie noch die Niereninsuffizienz wurden dadurch maßgeblich gebessert. Die fehlende Überlegenheit der kathetergestützten Therapie gegenüber der rein medikamentösen Therapie wurde nun mehrfach in aktuellen prospektiv randomisierten Studien belegt. Die sorgfältige Analyse der Studien macht allerdings klar, dass dies für eine bestimmte Patientengruppe zutrifft; das sind Patienten, die weder eine signifikante Nierenarterienstenose noch eine schwer einstellbare Hypertonie oder drohende Niereninsuffizienz aufweisen. Damit kann nicht ausgeschlossen werden, dass in ausgewählten Fällen eine Revaskularisation doch sinnvoll und effektiv sein kann. Dennoch unterstreichen die Studien, dass für den vermutlich größten Teil der Patienten mit Nierenarterienstenose die rein medikamentösen Therapie sicher und ausreichend ist. Neben der rein antihypertensiven Therapie ist allerdings immer auch die Therapie von Risikofaktoren zu bedenken.
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Voiculescu, A., Christian Rump, L. Meistens sicher und ausreichend. CV 10, 46–50 (2010). https://doi.org/10.1007/BF03358804
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