Abstract
Durch die Ergebnisse randomisierter Studien ist für Patienten, die außerhalb eines Krankenhauses nach Herzkreislaufstillstand erfolgreich reanimiert werden, der Nutzen einer milden therapeutischen Hypothermie als begleitende Therapie als gesichert anzusehen, sofern der initiale Rhythmus Kammerflimmern ist. Für diese Patienten wird die milde therapeutische Hypothermie auch in den aktuellen internationalen Leitlinien zur Reanimation empfohlen. Nicht aus randomisierten Studien, aber aus Registerdaten und kleineren klinischen Fall-Kontroll-Studien ergeben sich Hinweise für ein erweitertes Einsatzspektrum der Hypothermiebehandlung, zum Beispiel auch bei Patienten mit pulsloser elektrischer Aktivität oder Asystolie als initialem Rhythmus oder solchen im kardiogenen Schock nach Reanimation. Auch gibt es einige kleinere Untersuchungen zum optimalen Beginn der Hypothermiebehandlung, in denen der Einsatz präklinisch oder parallel zu einer Akut-PTCA untersucht wurde. Bisher gibt es keine evidenzbasierten Empfehlungen zum Einsatz der Hypothermie bei Patienten, die während eines stationären Aufenthaltes reanimationspflichtig werden. Hier soll eine derzeit durchgeführte randomisierte Multicenterstudie Aufschluss bringen. Gleiches gilt für den Vergleich verschiedener Kühlmethoden zur Durchführung der Hypothermie.
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Wolfrum, S., Schunkert, H. Therapeutische Hypothermie: Datenlage, Empfehlungen, offene Fragen. CV 10, 57–62 (2010). https://doi.org/10.1007/BF03358673
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